Das Tetra-Aquarium des Osnabrücker Zoos kann sich über neue Attraktionen freuen. Seit neustem können hier Seepferdchen, Röhrenaale und ein Silbergabelbart bestaunt werden.
Auf den ersten Blick sind die neuen Seepferdchen nicht leicht zu entdecken. Die Tiere sind nur ca. zehn Zentimeter lang und verstecken sich gekonnt in den sie umgebenden Korallen und Wasserpflanzen. Schaut man jedoch genauer hin, sieht man elegante Lebewesen die scheinbar schwerelos durch das Wasser schweben. Auch wenn sie zunächst nicht den Anschein erwecken, gehören Seepferdchen als Seenadelartige zur Gruppe der Fische. Die am Schölerberg lebenden Langschnäuzigen Seepferdchen schwimmen normalerweise durch das Mittelmeer und den nordöstlichen Atlantik. Dort leben sie im seichten Meerwasser in Seegraßwiesen und Tangwäldern. Sie können bis zu 15 Zentimeter lang und 4 Jahre alt werden. Bei der Fortpflanzung legen die Weibchen ihre Eier in die Bruttasche des Männchens, wo sie besamt werden. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen bis zu 300 Jungtiere und werden vom Männchen aus dem Brutbeutel gepresst.
Anspruchsvolle Haltung
Die Haltung der Seepferdchen ist eine Herausforderung. Die pferdeköpfigen Fische sind „ansässig“, das heißt sie gehen nicht auf die Jagd, sondern verharren an einer Stelle und warten bis Nahrung vorbei schwimmt. Das macht ihre Fütterung schwierig: „Unsere Seepferdchen fressen kleine Krebse, sogenannte Mysis. Um sicher zu gehen, dass auch jedes Tier ausreichend Nahrung aufnehmen kann, müssen wir relativ viel Futter ins Becken geben. Die Seepferdchen sind dabei sehr wählerisch und fressen nur frisches Futter, sobald sie die Augen der Krebse nicht mehr sehen können, werden sie als Nahrung verschmäht. Außerdem fressen die Tiere sehr langsam, sodass wir regelmäßig neues Futter ins Becken geben müssen,“ erklärt Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. Um einen Abnehmer für das überschüssige Futter zu haben, hat der Zoo Ohrfleck-Röhrenaale im Aquarium angesiedelt. Diese vergraben sich im Sand, nur der Kopf der etwa 20 Zentimeter langen Fische guckt heraus. Die kleinen Aale fressen die Nahrung, die die Seepferdchen vorbeiziehen ließen. Trotzdem muss das Aquarium zweimal täglich von den Tierpflegern gereinigt werden. Mit dem Silbergabelbart lebt jetzt außerdem ein großer südamerikanischer Raubfisch im Tetra-Aquarium. Der Süßwasserfisch kann bis zu 1,2 Meter lang werden und lebt in Flussgebieten wie dem Amazonas.