Zum 1. November heben die Stadtwerke Osnabrück die Basistarife im Nettebad, Moskaubad und Schinkelbad an. Grund für die Maßnahme sind insbesondere die stetig steigenden Energie- und Personalkosten. Bei den neuen Saunatarifen kommt die seit dem 1. Juli geltende erhöhte Besteuerung von Saunaleistungen zum Tragen.
Letzte Erhöhung der Basispreise vor 4 Jahren
„Preissteigerungen sind nie gute Botschaften, aber leider auch nicht zu verhindern“, wiederholte Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle seinen Einstiegssatz zur Bekanntgabe der Preisanpassung im Vorjahr. In 2014 hatten die Stadtwerke lediglich die Höhe der Nachzahlstufen sowie die Tages- und Abendtarife erhöht bzw. den Kostenstopp verkürzt. Die Basistarife wurden nicht verändert. „Jetzt packen wir erstmals seit vier Jahren die Grundtarife aller drei Bäder an“, so Hermle weiter. „Nicht schön, aber zwingend notwendig.“ Der Bäderchef verwies auf die gestiegenen Energie- und Personalkosten, aber auch auf die Vorgaben der Stadt Osnabrück als „Stadtwerke-Mutter“. Die Stadt habe eine klare Erwartungshaltung hinsichtlich der Gewinnausschüttung der Stadtwerke. „Und hier haben wir als Bäderbetrieb insofern unseren Beitrag zu leisten, dass wir unser Defizit zumindest konstant halten“, erläuterte Hermle weiter.
Volle Umsatzsteuer auf Saunabesuche
In den neuen Tarifen der Loma-Sauna wirkt sich maßgeblich die Entscheidung des Bundes aus, Saunaeintritte seit dem 1. Juli mit dem Regelsteuersatz statt wie bisher nur mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz zu belegen. „Unsere Verbände haben die Entscheidung ‚von 7 auf 19 Prozent‘ scharf kritisiert, da Saunabesuche nicht nur reinen Wellnesscharakter haben, sondern der aktiven Gesundheitsvorsorge dienen“, so der Stadtwerke-Bäderchef. „Leider wurden wir nicht erhört, so dass uns – genauso wie den anderen Saunabetreibern – nichts anderes übrig bleibt, als die Steuererhöhung an die Kunden weiterzugeben.“ Hermle zeigte erneut kein Verständnis für die neue Umsatzsteuerregelung. „Der Bund schröpft die Kunden auf Kosten der Gesundheit – und wir sind die Übermittler der schlechten Botschaft.“
Schwimmclub für Stammkunden
Als Ausgleich für die höheren Basistarife bieten die Stadtwerke ab November die Mitgliedschaft im neuen Schwimmclub an. „Das Prinzip ähnelt der Mitgliedschaft in einem Fitnessclub“, erläuterte Gerhild Neumann, Leiterin Bäderbetrieb. „Für unsere Stammkunden vornehmlich aus der Region Osnabrück kann dies eine lohnenswerte Alternative sein.“ Die Mitgliedschaft kann für sechs (44 Euro Monatsbeitrag) bzw. zwölf Monate (39 Euro Monatsbeitrag) abgeschlossen werden und umfasst den unbegrenzten Aufenthalt im Moskau- und Schinkelbad bzw. den 90-Minuten-Basistarif im Nettebad. „Vielschwimmer haben den Monatsbeitrag bei mehr als zwei Besuchen in der Woche wieder raus“, so Gerhild Neumann.
Attraktive Angebote sichern Daseinsvorsorge
Trotz der Preiserhöhung sieht Wolfgang Hermle alle drei Bäderstandorte der Stadtwerke gut positioniert. „Unsere Angebote und Tarife sind im Vergleich mehr als wettbewerbsfähig.“ Der Stadtwerke-Bäderchef verwies in dem Zuge auf die strategische Ausrichtung, durch neue zielgruppengerechte Attraktionen und kombinierte Angebote die Besucherzahlen stetig zu steigern. „1,25 Millionen Gäste im Jahr – davon allein 745.000 im Nettebad – sind Beleg dafür, dass die Besucher die ‚Sloop‘, die ‚Salounge‘, die ‚Meri-Sauna‘ und den Fitness- und DaySpa-Bereich annehmen.“ Ziel sei es, durch steigende Besucherzahlen und somit höhere Umsatzerlöse das kostenintensive Angebot der Daseinsvorsorge wie den Schul- und Vereinsschwimmsport langfristig sichern zu können. „Als kommunales Unternehmen ist das unser Selbstverständnis“, so der Stadtwerke-Bäderchef abschließend.
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