Foto: Mietwohnungen, über dts
Wiesbaden (dts) – Wer in einer Großstadt lebt, muss deutlich höhere Mieten zahlen als in mittelgroßen Städten oder in ländlichen Regionen. Das geht aus dem Halbjahresbericht der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation hervor, zu dem das Statistische Bundesamt am Montag erstmals Ergebnisse veröffentlichte.
Demnach hatten Haushalte in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im ersten Halbjahr 2022 eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 8,30 Euro pro Quadratmeter – das waren 30 Prozent mehr als in Kleinstädten und ländlichen Gemeinden, wo die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 6,40 Euro lag. In mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern mussten private Haushalte im Schnitt 6,90 Euro pro Quadratmeter zahlen. Im Durchschnitt zahlten Haushalte im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland 7,50 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche. 15 Prozent höher fiel die Miete aus, wenn die Wohnung im Jahr 2019 oder später neu bezogen wurde.
Dann lag die Nettokaltmiete durchschnittlich bei 8,60 Euro. In Großstädten wurden bei Neuvermietungen im Verhältnis besonders hohe Mieten fällig: Mit etwa 9,80 Euro pro Quadratmeter zahlten Haushalte hier rund 18 Prozent beziehungsweise 1,50 Euro mehr als die durchschnittliche Nettokaltmiete für Wohnungen in Metropolen. Die Vorabauswertung zur Wohnsituation zeigt darüber hinaus, dass ein Großteil der privaten Haushalte eigenen Angaben zufolge nach wie vor mit fossilen Energieträgern heizt, so die Statistiker weiter. Im ersten Halbjahr 2022 traf dies auf etwa 71 Prozent der Haushalte zu.
Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen: Die Hälfte (51 Prozent) der Haushalte gab an, ihre Wohnungen damit zu heizen. Ein Fünftel (20 Prozent) der Haushalte lebte in Wohnungen mit Ölheizungen, weniger als 0,5 Prozent der Haushalte heizten mit Kohle. Lediglich drei Prozent der Haushalte nutzten erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen. Fernwärme nutzten 18 Prozent der Haushalte zur Heizung, vier Prozent betrieben ihre Heizung mit Strom und weitere rund vier Prozent gaben an, Holz oder Holzpellets zum Heizen zu nutzen.