Der deutsche Nato-General Christian Badia äußert sich in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” über die anstehenden Veränderungen in der US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump. Er warnt die Europäer vor einer Spaltung und unterstreicht die vorausgesagten personellen Veränderungen im Pentagon. Auch fordert Badia Deutschland auf, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen.
Veränderungen im Pentagon
Der deutsche Nato-General Christian Badia rechnet mit einschneidenden Veränderungen in der US-Regierung nach der Amtsübernahme von Donald Trump. Er geht davon aus, dass Trump das Verteidigungsministerium, das Pentagon, stärker als in seiner ersten Amtszeit umbauen wird. “Seine Gesprächspartner in Washington rechnen damit, dass es im Pentagon bis in die mittleren Führungsebenen zu Veränderungen, gar zu Entlassungen kommen wird”, so Badia. Dies könne für die europäischen Verbündeten problematisch werden, da sie viele ihrer bekannten und vertrauten Gesprächspartner verlieren könnten.
Mahnende Worte an die Europäer
Badia warnt die Europäer eindringlich vor einer Spaltung. Es sei wichtig, geschlossen aufzutreten und die Bedeutung der europäischen Säule der Nato für die USA deutlich zu machen. Ein bilaterales Auskommen mit Trump sei nicht ratsam. “Dies könnte für die Verbündeten in Europa sehr fordernd werden, weil der zukünftige Präsident Trump die Europäer zugleich deutlich stärker in die Pflicht nehmen wird, ihre Zusagen einzuhalten”, warnt der Nato-General.
Russland als Herausforderung
Eine weitere Herausforderung sieht Badia in Russland. Er warnt eindringlich vor einer Unterschätzung der Russischen Föderation und bezeichnet die derzeitige Situation zwischen Russland und dem Westen als “hybriden Krieg”. Badia betont, dass der Konflikt auch unbeabsichtigt eskalieren könne: “Zu viele Grauzonen und daraus entstehende Fehlkalkulationen sind das größte Risiko.”
Zum Schluss seiner Ausführungen empfiehlt Badia Deutschland, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Das bisherige Ziel von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung sei nur “eine Mindestanforderung”. Deutschland müsse “in Richtung drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gehen” und den Verteidigungsetat im Idealfall auf über 100 Milliarden Euro im Jahr ansteigen lassen. Zudem befürwortet der Nato-General eine allgemeine Dienstpflicht in Deutschland.
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