(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Muriel Asseburg weist Kritik zurück.
Die Nahostexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Muriel Asseburg, hat die massive Kritik zurückgewiesen, die unter anderem die israelische Botschaft, die Deutsch-Israelische Gesellschaft sowie der Zentralrat der Juden an einem Interview bei „Jung und Naiv“ geäußert hatten. „Ich habe dort weder Verschwörungstheorien verbreitet noch Israel-Bashing betrieben“, sagte Asseburg dem „Spiegel“.
Kein Schlussstrich unter die Vergangenheitsbewältigung
Sie reagierte besonders auf den Vorwurf, sie habe einen Schlussstrich unter die deutsche Vergangenheitsbewältigung ziehen wollen. Das sei ein Punkt den sie „nicht gut genug erklärt habe“, sagte Asseburg. „Für die Verantwortung, die sich für Deutschland aus den Angriffskriegen des 20. Jahrhunderts und des Menschheitsverbrechens der Shoah ergibt, kann und darf es keinen Schlussstrich geben.“ Ihre Formulierung, die Deutschen hätten Israel „zum Schiedsrichter gemacht darüber, ob wir denn sinnvoll mit unserer Vergangenheit umgehen“, nannte sie „nicht so glücklich“.
Palästinensischen Terror verurteilt
Sie ergänzte: „Kronzeuge wäre besser.“ Asseburg wies auch den Vorwurf zurück, sie habe palästinensischen Terror gegenüber Israel verharmlost. „Ich verurteile ganz explizit Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, dazu gehören auch Raketenangriffe militanter palästinensischer Gruppen auf Israel.“ Angriffe auf die israelische Zivilbevölkerung seien „eindeutig terroristische Akte“, die illegitim seien.
Aktivisten delegitimieren sich selbst
Organisationen, die sie verüben, würden zu Recht als terroristisch eingestuft, so die Wissenschaftlerin. In dem Interview kommentiert Asseburg auch einen verbalen Angriff, den Aktivisten der rechtsgerichteten israelischen Gruppe Im Tirtzu am Mittwoch in den Straßen von Tel Aviv gegen sie verübten. „Diese Aktivisten delegitimieren sich durch solche Aktionen selbst“, sagte Asseburg.