Ein Bürgerdialog mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wurde am Sonntag durch Nackt-Protestler unterbrochen. Die Störungen drehten sich um die mangelnde Finanzierung für den Frauenschutz.
Nacktauftritt beim Bürgerdialog mit Bundesfinanzminister
Als Christian Lindner (FDP) seine Argumente gegen eine Vermögenssteuer erläuterte, stürmten mindestens zwei Frauen den Raum, entblößten ihre Oberkörper, warfen Flyer in die Luft und skandierten: „Frauen werden umgebracht, weil du deinen Job nicht machst.“ Auf Lindners Nachfrage nach konkreten Argumenten bemerkte eine der Frauen: „Zu wenig Finanzierung für den Frauenschutz.“
Bundesfinanzministerium: Falsche Plattform für Forderungen
Nachdem die Frauen abgeführt worden waren, äußerte sich Lindner zu den Forderungen: „Die Veranstaltung im Bundesfinanzministerium ist der falsche Ort für diese Forderungen, weil nämlich die wesentlichen Fragen, etwa im Bereich der Prävention von Gewalt gegen Frauen und auch etwa Infrastrukturen wie Frauenhäuser ja von Ländern und Gemeinden finanziert werden.“ Er fügte hinzu, dass es leider zur Gegenwart gehöre, dass der Debattenaustausch „von manchen nicht gewünscht“ sei und der Fokus eher auf das Schaffen „von Szenen und Bildern für Social Media“ gerichtet sei.
Ungewissheit über Urheber des Protests
Es blieb zunächst unklar, wer hinter dem Protest steckt. Nackte Auftritte sind typisch für die Gruppe Femen, jedoch gab es zunächst keine Veröffentlichungen auf ihren Social-Media-Kanälen zu diesem Vorfall. Das Bundesfinanzministerium entschied sich, den Vorfall nicht zu zeigen: Die Kamera des Livestreams drehte schnell ab und zeigte die Deckenbeleuchtung, und der offizielle Fotograf veröffentlichte keine Bilder des Nackt-Protests.
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