Marius Keite und Fritz Brickwedde / Foto: Schulte
In der CDU-Fraktion gibt es einen Generationenwechsel. Nach über 16 Jahren als Fraktionsvorsitzender ist Fritz Brickwedde nicht noch einmal für die Wahl angetreten. Einstimmig wurde am gestrigen Montag (7. November) Jurist Marius Keite gewählt.
Für Brickwedde selbst ist es eine „Zäsur in der Arbeit der CDU-Fraktion“. Immerhin hatte er den Posten als Fraktionsvorsitzender 16 Jahre und damit länger als jeder andere vor ihm inne. Bereits nach der vergangen Kommunalwahl im Oktober 2021 hatte Brickwedde angekündigt, nicht erneut zu kandidieren. Die Satzung der Christdemokraten sieht vor, ein Jahr nach der Kommunalwahl den neuen Vorstand zu wählen. In dem „fast halb so jungen“ Keite sieht der 74-jährige Brickwedde einen passenden Nachfolger.
Personelle Änderungen in den Ausschüssen
Marius Keite sitzt seit 2011 im Stadtrat und war bislang zweiter stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Er übernimmt ab sofort den Vorsitz. Viele Jahre war der 38-Jährige Vorsitzender des Ausschusses für Feuerwehr und Ordnung und Leiter des Finanzausschusses. Diesen Posten gibt er nun ab und überreicht den Staffelstab an das jüngste CDU-Stadtratsmitglied Florian Schwab. Brickwedde zieht sich nicht nur als Vorsitzender zurück, sondern auch aus dem Verwaltungs- und Finanzausschuss. Er wolle sich voll und ganz seinen Aufsichtsratsposten etwa bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (WiO) und dem Klinikum sowie neu dem Personalausschuss widmen. An seine Stelle tritt im Verwaltungsausschuss Rita Feldkamp und im Finanzausschuss Claudia Schiller.
Besonders glücklich sei Brickwedde in seiner Zeit als Vorsitzender über das neue Baugebiet an der Knollstraße, dass das „Desaster“ am Neumarkt mit dem damals geplanten Einkaufszentrum verhindert werden konnte und der Neumarkt für den Durchgangsverkehr offen geblieben ist. Er habe die Hasestadt-CDU immer als „moderne Großstadtpartei“ und sich selbst als „Diener der Stadt und Partner“ gesehen und die Stadt immer über die Partei gestellt. Sehr traurig sei er über seinen letzten Antrag als Vorsitzender, für den es am heutigen Dienstagabend (8. November) wohl keine Mehrheit im Stadtrat geben wird. Brickwedde wollte die Verwaltung entlasten, indem temporär keine Prüfaufträge und Anfragen mehr vonseiten des Rates an die Stadt gestellt werden. Er betont: „In den kommenden Jahren wird die Zusammenarbeit im Rat sehr wichtig sein und es müssen gute Kompromisse gefunden werden.“
Fokus auf Verkehr, Wirtschaft und die Osnabrücker Innenstadt
Marius Keite sieht den neuen Vorstand mit Feldkamp als erste und die neu hinzugewählte Landtagsabgeordnete Verena Kämmerling als zweite Stellvertreterin sowie Schiller und Schwab als Beisitzer mit einem Mix aus „Erfahrung und frischen Ideen“ gut aufgestellt. Er wolle auch künftig eng hinter Oberbürgermeisterin Katharina Pötter stehen und ihren „pragmatischen Kurs“ insbesondere bei der Verkehrspolitik voranbringen. Wichtig sei dem Justiziar bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), bei der auch Brickwedde in den 90er-Jahren Generalsekretär war, außerdem die regionale Wirtschaft und die Osnabrücker Innenstadt zu stärken.