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Nach Schilder-Analyse: OSB widerspricht schlechtem Ergebnis

Nachdem Remondis eine Auswertung veröffentlichte, in der Osnabrück mit lediglich 67 Prozent „guter“ Verkehrsschilder abschnitt, räumt der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) ein, dass nicht nur den Ergebnissen jede Grundlage fehle, sondern es keine langfristige Zusammenarbeit mit der Firma Remondis gegeben habe. 

Fast ein Drittel aller Schilder sollen nach Auffassung der Firma Remondis in Osnabrück Mängel aufweisen. „Die Aussage, dass lediglich 67 Prozent der Verkehrsschilder in Osnabrück keine Mängel aufweisen sollen, ist nach Erkenntnissen der Stadt Osnabrück falsch“, heißt es vonseiten des OSB. Eine Analyse der Firma Remondis zum Zustand von Verkehrsschildern sei der Stadt nicht bekannt.

Münster schneidet im Schilderatlas besser als Osnabrück ab. / Foto: REMONDIS Digital
Münster schneidet im Schilderatlas besser als Osnabrück ab. / Foto: REMONDIS Digital

OSB arbeitete nur kurz mit Remondis zusammen

Tatsächlich habe Remondis im Sommer 2022 vom OSB einen Auftrag zur probeweisen Erfassung von Verkehrsschildern erhalten. Mit der Software Datafleet sollte ein digitales Kataster der in Osnabrück aufgestellten Verkehrsschilder erstellt werden. Dazu sei eine Kehrmaschine mit fester Tagesroute mit der notwendigen Technik ausgestattet worden, um Schilder mehrfach an unterschiedlichen Tagen zu fotografieren. Doch: Das gesetzte Ziel der Katastererstellung und Verkehrszeichenerkennung sei „nicht zufriedenstellend dargestellt“ worden. Grund für den OSB waren nach eigenen Angaben die mangelnden technischen Möglichkeiten sowie eine nicht ausreichende Genauigkeit hinsichtlich Standort und Bedeutung. Eine weitere Beauftragung habe es daher nicht gegeben, denn auch Remondis habe laut OSB keine kurzfristige technische Lösung zur Verbesserung der Daten bieten können.

Direkt vor der Redaktion sind etliche Schilder beschmiert oder beklebt. / Foto: Schulte
Direkt vor der Redaktion sind etliche Schilder beschmiert oder beklebt. / Foto: Schulte

Die im Auftrag des OSB erfassten Daten können somit nach Einschätzung der Stadt Osnabrück keine solide Datenbasis sein. Mit der Software seien nach Kenntnissen des OSB weniger als 5.000 der über 60.000 in der Stadt Osnabrück aufgestellten Verkehrszeichen erfasst worden – und damit weniger als 10 Prozent der Schilder. Allerdings ist es in der Statistik jedoch ein gängiges Mittel, eine kleinere Stichprobe auf die Grundgesamtheit hochzurechnen beziehungsweise zu verallgemeinern.

Schilder werden regelmäßig kontrolliert

„Zweifelsohne gibt es wie überall auch in der Stadt Osnabrück eine Anzahl an Verkehrszeichen mit Mängeln“, heißt es aus dem städtischen Presseamt. Aufkleber, Schmierereien oder Grünspan verschmutzen einzelne Verkehrsschilder, Bäume und Sträucher verdecken teilweise Schilder oder sie werden durch Unfälle oder Vandalismus beschädigt. Mängel würden bei regelmäßigen Straßenkontrollen aufgenommen und an die Beschilderungsabteilung des OSB zur Instandsetzung oder Reinigung weitergeleitet. Auch Osnabrückerinnen und Osnabrücker melden regelmäßig über das Meldesystem EMSOS schlecht erkennbare Schilder. Eine entsprechende Häufung von Meldungen gäbe es jedoch nicht.


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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