Nach nur knapp vier Monaten ist für Sandra Körbs, die als unabhängige Beauftragte bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Osnabrück helfen sollte, bereits wieder Schluss. Zum 31. August wechselt sie zurück zu ihrem alten Arbeitgeber, den Stadtwerken Osnabrück. Für das Bistum geht jetzt die Suche nach einer Nachfolgerin los.
Zum 31. August wird die unabhängige Beauftragte im Schutzprozess gegen sexualisierte Gewalt ihre Tätigkeit beenden. Erst am 1. April hatte die 51-jährige Juristin die Stelle angetreten. Im September kehrt sie als Unternehmensjuristin zu den Stadtwerken Osnabrück zurück. Für diesen Schritt gibt sie laut einer Mitteilung des Bistums persönliche Gründe an. „Das Bistum ist auf einem guten Weg, was die konsequente Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und einen Umgang auf Augenhöhe mit den Betroffenen betrifft“, so Sandra Körbs. „Ich habe viel Rückhalt bei meiner Arbeit erfahren und danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen.“
Stelle soll so schnell wie möglich ausgeschrieben werden
Erst Ende April wurde Körbs der Presse vorgestellt. Bei dem Termin sprach sie davon, einen “starken Beitrag” für die Aufklärung im Bistum leisten zu wollen. Als Teil der Monitoringgruppe sollte sie Steuerungs- und Überwachungsaufgaben innerhalb des Bistums wahrnehmen. Sie wurde dabei zwar vom Bistum finanziert, würde aber völlig unabhängig agieren.
Das Bistum will die Stelle jetzt so schnell wie möglich neu ausschreiben. „Ich danke Sandra Körbs herzlich für die engagierte Arbeit, die sie geleistet hat. Zusammen mit der Monitoring-Gruppe werden wir jetzt alle Anstrengungen unternehmen, die Stelle so bald als möglich nachzubesetzen“, so Domkapitular Ulrich Beckwermert, der ständige Vertreter des Diözesanadministrators.