In einer gemeinsamen Aktion von Stadt Bramsche, Polizei und dem Technischen Hilfswerk (THW) wird seit den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstags (13.02.) das verlassene Protestcamp der Gruppe „Waldi45“ aufgeräumt. Seit Sommer 2022 hatten mehrere Personen ein Waldstück an der Wallenhorster Straße zwischen Bramsche und Wallenhorst besetzt, um gegen die Rodungen für den Autobahnbau der A33-Nord zu protestieren.
Camp nicht mehr bewohnt
Das Camp mit dem Namen „Waldi45“ wurde seitdem von der Polizei als Versammlung deklariert, was den Bewohnerinnen und Bewohnern den Schutz der Versammlungsfreiheit gewährte. In den letzten Wochen stellte die Polizei bei routinemäßigen Besuchen fest, dass das Camp nicht mehr dauerhaft bewohnt war. Dies führte zu einer erhöhten Gefährdung, woraufhin die Stadt Bramsche in enger Absprache mit der Polizei das weitere Vorgehen plante.
Wer übernimmt Kosten für Aufräumaktion?
Am Dienstagvormittag begannen Mitarbeiter der Stadt mit der Aufräumaktion im Waldgebiet, während die Polizei im Rahmen ihrer Amtshilfe die Maßnahmen unterstützte. Die Aufräumarbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Dokumentation und Beseitigung des erheblichen Mülls, den die ehemaligen Campbewohner im Wald hinterlassen haben, darunter Müllsäcke, Dosen, Gläser, Fahrräder, Plastikteile, Autoreifen, Plakate und Holz. Zusätzlich müssen Spezialkräfte der Polizei mehrere Baumhäuser entfernen. Die Frage der Kostenübernahme für den Einsatz wird derzeit geprüft.
Bau der A33-Nord ausgesetzt?
Bereits am Montag hatten Unterstützer des Camps eigenständig Müll aus dem Wald entsorgt. Die Aufräumaktion durch die Stadt Bramsche und die Polizei soll nun einen Schlusspunkt unter die langanhaltende Besetzung des Waldstücks setzen und das Ende der Proteste gegen die Rodungen im Zusammenhang mit dem Autobahnbau markieren. Die Protestler von Bramsche, die laut einem zurückgelassenen Schild mit der verurteilten A49-Baumbesetzerin Ella sympathisieren, schreiben auf ihrem X-Kanal (ehemals Twitter), dass das Camp verlassen wurde, weil der Bau der A33-Nord angeblich ausgesetzt sei. Das Bundesverkehrsministerium hingegen stuft das Projekt „Lückenschluss A33-Nord“ immer noch in der höchsten Dringlichkeitsstufe ein.