“Eigentlich” war es nur ein falsch angebrachtes Kennzeichen, das am Nachmittag des Silvestertages die Aufmerksamkeit einer Streifenwagenbesatzung der Autobahnpolizei auf sich zog – doch nach dem unglücklichen Ende einer Verfolgungsfahrt (HASEPOST berichtete) wird nun klar: Der flüchtende Kradfahrer hatte gleich mehrere Gründe sich dem Gespräch mit den Beamten zu entziehen.
Die Polizeiinspektion Osnabrück berichtete nun, wie den Beamten der Autobahnpolizei Lotte am Silvestertag gegen 16:35 Uhr das Motorrad mit dem falsch angebrachten Kennzeichen auffiel. Die Beamten entschieden sich für eine Kontrolle des Zweirades und gaben bereits im Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück eindeutige Anhaltezeichen. Doch der Motorradfahrer (57) aus Dinklage in Südoldenburg beschleunigte seine Maschine daraufhin auf über 140km/h und setzte seine Fahrt in Richtung Osnabrück fort.
Noch während der Verfolgungsfahrt wurde bekannt, dass das angebrachte Kennzeichen zu einem Audi gehörte.
Nach Unfall Operation im Krankenhaus
Zwischenzeitlich wurde die Autobahnpolizei Osnabrück informiert, in deren Zuständigkeitsbereich sich die Verfolgungsfahrt verlagerte. Noch vor dem Eintreffen der Osnabrücker Kräfte verunfallte der Kradfahrer im Autobahnkreuz Osnabrück-Süd. Er beabsichtigte die A30 auf die A33 in Richtung Belm zu verlassen, dabei stürzte er im Bereich einer langgezogenen Kurve schwer. Er zog sich Verletzungen im Bereich der Beine zu, die eine operative Behandlung in einem Osnabrücker Krankenhaus notwendig machten.
Der Unfallfahrer hatte, das ergaben die anschließenden Ermittlungen, einiges auf dem “Kerbholz”:
- Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Oldenburg
- Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung
- Fahren ohne Fahrerlaubnis
- Kennzeichenmissbrauch
- Urkundenfälschung
- Fahren ohne Versicherungsschutz
- Besitz einer geringen Menge Betäubungsmittel
Die Festnahme wurde durch die Beamten aus Lotte ausgesprochen. Dort erfolgt auch die Auswertung von Videomaterial, welches durch eine Kamera im Funkstreifenwagen aufgezeichnet wurde.
Fahrt möglicherweise unter Drogeneinfluss
Den Verkehrsunfall nahmen die Beamten aus Osnabrück auf, sie veranlassten auch eine Blutprobe bei dem Verunfallten, es bestand der Verdacht einer Beeinflussung durch Betäubungsmittel.