Seit fast einer Woche kann in der Osnabrücker Recyclinganlage nach einem Großbrand kein Müll mehr verarbeitet werden. Doch wohin damit nun? Wir waren beim Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) vor Ort im Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) auf dem Piesberg.
100 – 120 Tonnen Hausmüll – täglich!
Derzeit wird sämtlicher Restmüll zum Abfallwirtschaftszentrum auf dem Piesberg gefahren. Rund 100-120 Tonnen sind das täglich. Mit dem Abteilungsleiter der Abfallwirtschaft bei der OSB, Dipl.-Ing. Detlef Schnier, konnten wir in Augenschein nehmen, wie die Lage dort nun ist.
In einer Halle, die normalerweise für das Heckseln von Grünabfällen genutzt ist, wird derzeit der Müll aus der Stadt Osnabrück am Abfallwirtschaftszentrum angeliefert. Die Halle ist als Notfallumschlag genehmigt und für zeitweise Ausfälle der betroffenen Anlage gedacht.
Osnabrücker Müll geht nun nach Münster oder Schaumburg
Je nach freien Kapazitäten für Transport und Verarbeitung, werden die Abfälle vom Piesberg täglich in Anlagen zur mechanisch-biologischen Aufbereitung als Brennstoff oder in Müllverbrennungsanlagen verteilt. Aktuell wird der Osnabrücker Müll zum Beispiel nach Schaumburg oder Münster gefahren.
„Anfangs stauten sich bei uns bis zu 300 Tonnen auf. Mittlerweile können wir jedoch den Müll der täglich hier ankommt auch wieder abtransportieren“, erläuterte uns Schnier.
Osnabrück droht kein Müllproblem
Einen Teil der aufgestauten Ladungen haben die OSB noch in Containern zwischengelagert. Auch dieser wird schrittweise in entsprechende Anlagen gebracht. Schnier hat deshalb keine Bedenken, dass Osnabrück nun ein Müllproblem bekommen könnte.
Und auch die Awigo, Abfallentsorger im Landkreis Osnabrück, verfährt ähnlich. Beide Betriebe liefern normalerweise ihren Müll in die Aufbereitungsanlage im Osnabrücker Stadthafen.
Die Mehrkosten, die durch die alternativen Entsorgungswege entstehen, wird wohl die Versicherung der beschädigten Recyclinganlage übernehmen müssen.
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