Rund 1,1 Millionen Badegäste besuchten 2022 die Schwimmbäder in der Hasestadt. Das heißt es geht wieder bergauf: Die Osnabrücker Schwimmbäder erholen sich vom Corona-Tief.
„2022 haben wir gute Zahlen, wir hatten wieder mehr als eine Millionen Badegäste in unseren Bädern“, freut sich Bäderchef Wolfgang Hermle. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 lagen die Besucherzahlen bei 1,3 Millionen. „Wir haben ein paar harte Jahre hinter uns“, weiß Hermle. Außerdem müsse man bedenken, dass es Anfang 2022 auch noch Corona-Beschränkungen gegeben hätte, ergänzt Bäderbetriebsleiterin Gerhild Neumann. Erst ab März 2022 sei das Normalgeschäft ohne Bäderampel oder eine 3G-Regelung wieder möglich gewesen. Die lange Saunanacht sei erst ab April wieder gestartet. „Deswegen war es ein sehr gutes Jahr für die Osnabrücker Bäder“, resümiert Neumann.
Osnabrücker Bäder auf gutem Kurs
Das Nettebad besuchten 2022 fast 658.000 Badegäste. Hierbei sei laut Bäderchef die „Corona-Delle“ überwunden, denn es wären fast 90 Prozent des Besucherschnitts aus dem Rekordjahr 2018 errreicht worden. Auch das Schinkelbad hätte seine Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln können. Die Sommersaison des Moskaubad sei 2022 sehr gut gewesen. „An mehr als 20 Tagen hatte das Freibad mehr als 2.000 Besucher“, berichtet Hermle. Auch im Branchenvergleich stehen die Stadtwerke-Bäder im oberen Bereich.
Da Bäderbetriebe in Deutschland gegenfinanziert werden, müsse pro Badegast einen Preisaufschlag gezahlt werden, um das Defizit deckeln zu können. „Man kann dies am besten mit einem virtuellen unsichtbaren Gast erklären, der hinter jedem Badbesucher steht und zusätzlich zum Eintrittspreis eine Summe zuschießt“, erklärt Hermle. Für die Osnabrücker Schwimmbäder zahle dieser unsichtbare Gast ungefähr 1,75 Euro. Im Vergleich mit anderen Freizeibädern sei dies ein sehr geringer Wert, da der bundesweite Schnitt für den Zuschuss bei 4,59 Euro liege.
Immer weniger Kinder können schwimmen
Auch der Fachkräftemangel sei ein Problem der Schwimmbäder. Nach der Corona-Pandemie seien die Wasseraufsichten verschwunden. „Studenten und Aushilfen sind Mangelware“, erklärt Neumann. Doch die Stadtwerke-Bäder hätten den Vorteil, dass sie jedes Jahr fünf neue Azubis einstellen würden, sodass sie den normalen Betrieb sicherstellen können.
Durch die Schließung der Bäder hätten Schwimmschulen oder auch der Schwimmunterricht nicht stattfinden können. Deshalb können immer weniger Kinder schwimmen. Schwimmfähigkeit sei laut Neumann nach wie vor ein großes Thema. Mit Initiativen wie „Osnabrück lernt schwimmen“ wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits versucht, unter den Kindern die Zahl der Nichtschwimmer zu reduzieren. Solche Projekte solle es auch in diesem Jahr wieder geben.
Das Nettebad wird 50 Jahre
Auch 2023 wird im Osnabrücker Bäderbetrieb einiges los sein. Im Mai dieses Jahres wird das Nettebad 50 Jahre alt. „Deshalb wird es einen Jubiläumsmonat geben“, erklärt Neumann. Für Energiekundinnen und -kunden der Stadtwerke werde es Rabattaktionen geben. Bis zum Geburtstag am 27. Mai würde das Nettebad außerdem die 20 Milionen Besucher-Marke knacken, zeigt sich Hermle zuversichtlich. Am 27. Mai wird es außerdem ein von Azubi geplantes Fest geben. „So lernen diese Eigenverantwortlichkeit, können kreativ sein, werden gefördert und gefordert“, erläutert Neumann.