2012 wurde die Renovierung des bis dahin arg heruntergekommenen Rosenplatzes mit viel Tamtam, warmen Worten und einer Gesamtzahlung in Höhe von 3,5 Millionen aus der Steuerkasse beendet. Doch schon bald viel vielen Bürgern auf, wie der Rosenplatz in Rekordzeit in neue Dimensionen der Verwahrlosung und des Gammels zurückfiel.
Obwohl der Pfusch am Bau der Verwaltung schon seit Jahren bekannt ist, soll in diesem Sommer endlich mit der Sanierung der Sanierung begonnen werden.
Die aus unerfindlichen Gründen von dem beauftragten Architekten rund um den rot und grau betonierten Rosenplatz aufgestellten „Sonnendecks“, waren bereits vier Jahre nach ihrer Installation eine Gefahr für die Allgemeinheit, die Holzplanken gammelten in Rekordzeit und wurden bereits 2016 provisorisch abgesichert.
Wieder drei Jahre später stellte sich auch der auf dem Rosenplatz verwendete rote Beton als für den Einsatz im Osnabrücker Straßenverkehr ungeeignet heraus – was in Folge zum Baustopp der Neumarktsanierung und Streit mit dem beauftragten Planungsunternehmen „Lützow 7“ führte. auf dem innerstädtischen Problemplatz sollte nach den Entwürfen der Berliner Planer ebenfalls das in der Osnabrücker Praxis als ungeeignet herausgestellte Brösel-Material statt einem seit der Römerzeit erfolgreich verwendeten Asphaltgemisch verwendet werden.
Und um die Sache für die Osnabrücker Stadtverwaltung, von der die Beauftragung für den Pfusch am Bau erfolgte, komplett zu machen, verabschiedete sich der Lieferant der Sonnendeck-Gammelplanken in die Insolvenz und konnte für den kostspieligen Sperrmüll nicht mehr haftbar gemacht werden.
Nach Auftrag aus der Politik im Dezember sind die Ausschreibungsunterlagen immer noch nicht fertig
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte die Stadtverwaltung in dieser Woche, dass – nachdem sich der Stadtrat in seiner Sitzung vom 7. Dezember 2021 dazu durchgerungen hatte dass da schon fünf Jahre alte Gammelplanken-Problem endlich in Angriff zu nehmen – im März die notwendigen Ausschreibungsunterlagen für die Sanierung fertig zu haben.
Während die Verwaltung für die Erstellung der Ausschreibung sich vier Monate Zeit nahm, soll das bis dahin zu findende privatwirtschaftliche Unternehmen bereits im Juni/Juli mit dem Bau beginnen.
Trödelei von Politik und Bauverwaltung könnte zu Kostensteigerung von über 10% führen
Um die insgesamt sechs Sonnendecks neu zu beplanken rechnet die Stadtverwaltung mit einer Bauzeit von 4-6 Wochen. Die neuen Beläge sollen nach Auskunft der Stadtverwaltung aus einem diesmal „widerstandsfähigen“ Holz-/Recyclingkunststoffgemisch bestehen, mit dem die Stadt bereits an der Pernickelmühle gute Erfahrungen gemacht hat. Kostenpunkt nach derzeitigen Erwartungen der Verwaltung etwa 125.000 Euro.
Im April 2019 hatte die Stadtverwaltung die erwarteten Kosten noch mit 110.000 Euro beziffert – dann passierte erstmal nichts.
Noch keine Lösung für den Bröckel-Beton
Was den in Rekordzeit zerbröselnden und bröckelnden Beton auf dem Rosenplatz angeht, heißt es aus der Stadtverwaltung „der im Mediationsverfahren Neumarkt eingeschaltete Betongutachter prüft auch die Konstruktion des Belages am Rosenplatz und eruiert Sanierungsmöglichkeiten“.
Demnach wurden wurden der Politik inzwischen gegenüber unserer Redaktion nicht näher beschriebene „erste Überlegungen“ unterbreitet, aber „ein final ausgearbeitetes Sanierungskonzept steht […] aufgrund der fachtechnischen Herausforderungen noch aus“. Und weiter: „Zeitnah, bei besserer Witterung, soll nochmals eine Begehung und Überprüfung der Betonplatten stattfinden, insbesondere zur Einschätzung einer möglichen fortschreitenden Schadensausbreitung“. Trotz der inzwischen zahlreichen Risse und Löcher im teuren Rosenplatz-Beton ist sich die Verwaltung aber sicher „die Verkehrssicherheit ist aktuell gegeben“.
Kosten für die Betonsanierung: noch offen
Was die Bröckel-Beton-Sanierung kosten soll, ist noch offen: „Ein Kostenrahmen kann erst bei Vorliegen eines groben Sanierungskonzeptes genannt werden. Eine Einplanung für den Haushalt 2023 ist allerdings vorgesehen“.
Es ist wohl davon auszugehen, dass der Steuerzahler auf den Kosten der verpfuschten Umgestaltung des Rosenplatzes hängen bleiben wird.