Im Hinblick auf die künftige Ausrichtung von Bündnis 90/Die Grünen fordert der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Jörg-Andreas Krüger, eine stärkere ökologische Ausrichtung der Partei. Krüger kritisiert insbesondere das bisherige Vorgehen der Grünen im Bereich Naturschutz und fordert unter anderem mehr Einsatz für Ökosysteme und Biodiversität sowie eine umfassendere Betrachtung der Wirtschaftssysteme.
Kritik an den Grünen
Jörg-Andreas Krüger, Präsident des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu), hat kürzlich im Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) zu verstehen gegeben, dass er von den Grünen enttäuscht ist: „Die Grünen haben uns beim Naturschutz zuletzt oft enttäuscht.“ In diesem Zusammenhang spricht er von der Vernachlässigung wichtiger Politikfelder wie dem Wald und kritisiert die Aufgabe von Umweltstandards zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie Rückschritte in der Landwirtschaft.
Aufruf zu mehr Engagement
Des Weiteren appelliert Krüger an die Grünen, die Ökosysteme und die Biodiversität effektiv zu schützen und zu erneuern, geeignete Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Wirtschaft zu schaffen und zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern. Krüger fügt hinzu: „So sehr es wohl vernünftig erscheint, politisch die Mitte der Gesellschaft zu adressieren, so fragwürdig ist es, falschen Narrativen bei der Wirtschaftspolitik nachzulaufen.“
Erwartungen an die Wirtschaftspolitik
Krüger fordert ebenso eine ganzheitlichere Betrachtung der Wirtschaftssysteme und eine Klimapolitik, die den natürlichen Klimaschutz stärker berücksichtigt. Er stellt fest: „Nachhaltiges Wachstum findet nicht statt, weil Branchen künstlich geschützt werden. Und es wird unmöglich, wenn man die natürlichen Ressourcen weiter ausbeutet oder zerstört.“
Patrick Rohde, Mitglied der Geschäftsführung beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), äußert ebenfalls Erwartungen an die Grünen: „Im Natur- und Umweltschutz hat die Regierung noch einige Hausaufgaben nicht erledigt. Wir zählen hier auch auf die Grünen und besonders auf den Vizekanzler.“
Zum Abschluss weist Rohde auf die Notwendigkeit hin, das bereits vereinbarte Naturflächengesetz und eine Verrechtlichung der Nationalen Biodiversitätsstrategie noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen. Da die Regierung bisher untätig bleibt, hat der BUND die weltweit erste Verfassungsklage auf eine bessere Naturschutz-Gesetzgebung beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.
Vom 15. bis 17. November treffen sich die Grünen zur Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden, bei der neben der Wahl einer neuen Parteispitze auch die inhaltliche Ausrichtung des designierten Kanzlerkandidaten Robert Habeck im Vordergrund steht.
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