(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Pro Bahn befürwortet Trennung der Bahnsparten.
Der Fahrgastverband Pro Bahn unterstützt die Pläne der Monopolkommission, die Infrastruktur- und Transportsparten der Bahn strikt zu trennen. Laut dem Ehrenvorsitzenden Karl-Peter Naumann sei es wichtig, dass es unterschiedliche Betrachtungsweisen gebe und dass ausreichend Geld ins System fließe, um die Infrastruktur nicht weiter zu vernachlässigen. Ob es eine vollständige unternehmerische Trennung oder eine politisch kontrollierte Sparte unter dem Dach der DB geben solle, sei sekundär, so Naumann.
Linke-Chefin warnt vor Zerschlagung der Bahn
Die Vorsitzende der Linken, Janine Wissler, warnt dagegen vor einer Zerschlagung der Bahn und kritisiert den bisherigen Umgang der Bundesregierung mit dem Unternehmen. Sie lehnt eine Aufspaltung der Bahn und die Trennung von Netz und Betrieb ab. Laut Wissler funktioniert die Bahn im Ausland dort am besten, wo es ein integriertes System gibt und in Strecken und Fahrzeuge investiert wird. Sie betont, dass die Bahn Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge sein solle und dass ein bundesweiter Deutschland-Takt nur mit einem voll integrierten Unternehmen möglich sei.
Die Bahn als gemeinwohlorientiertes Unternehmen
Wissler erklärt, dass die Aufgabe der Bahn der umweltfreundliche, pünktliche und bezahlbare Transport von Menschen und Gütern sein solle und nicht die Profitmaximierung. Sie kritisiert die gescheiterten Versuche, aus der Bahn einen renditestarken Konzern zu machen, und wirft den Bundesregierungen vor, bahnfremde Manager bestellt zu haben, die das Unternehmen aufs Abstellgleis geführt hätten. Sie verweist auf einen bereits aufgeteilten Konzern, bei dem die Aufspaltung nicht zu einem besseren Service geführt habe, sondern zu maroden Schienen, Bahnhöfen, unpünktlichen Zügen und teuren Tickets.
Statt Zerschlagung: Vernünftige Planung und gemeinwohlorientiertes Unternehmen
Wissler ist der Meinung, dass eine Zerschlagung der Bahn die Ziele eines vernünftigen Plans, des Deutschland-Takts und eines Investitionsprogramms für Schienen und Fahrzeuge erschweren würde. Sie plädiert stattdessen für ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen. Die Monopolkommission, die die Bundesregierung berät, hat ihre Forderung nach einer Aufspaltung der Deutschen Bahn bekräftigt.