Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kritisiert ihre Nachfolgerin Claudia Roth (Grüne) im Zusammenhang mit der Antisemitismus-Debatte auf der Berlinale. Sie fordert Leitplanken gegen antiisraelische Hetze und Antisemitismus und warnt davor, die Finanzierung der Kultur in Deutschland in Frage zu stellen.
Kritik an Kulturpolitik und Institutionen
Monika Grütters, die ehemalige Kulturstaatsministerin, erteilte ein vernichtendes Urteil über die aktuelle Kulturpolitik. „Versagt haben die Kulturverantwortlichen, die Direktoren, die Institutionen, vor allem die Kulturpolitik“, sagte Grütters dem Stern. Ihrer Meinung nach, würden sich Debatten über Antisemitismus in der Kunst „wie ein roter Faden“ durch die Amtszeit von Claudia Roth ziehen. Grütters warnte vor der Streichung von Geldern für umstrittene Kunstprojekte und betonte die Wichtigkeit der Kulturfinanzierung. „Die auskömmliche Finanzierung der Kultur in Deutschland in Frage zu stellen, ist fatal, weil das am Ende die Freiheit der Kunst gefährdet. Damit schüttet man das Kind mit dem Bade aus“, sagte sie.
Die Rolle der Kunst und der Demokratie
Trotz der Kritik unterstrich Grütters die Notwendigkeit, umstrittene Kunst zu fördern. „Wir müssen auch Widerspenstiges aushalten, das ist der eigentliche Wert der Kultur. Eine Demokratie lebt vom Widerspruch. Nur das rüttelt uns immer wieder wach“, so Grütters. Sie fordert jedoch klare Grenzen gegen Antisemitismus. „Es muss Leitplanken gegen antiisraelische Hetze und gegen Antisemitismus geben. Das fehlt ganz offensichtlich.“
Auslöser der Kontroverse
Auslöser der jüngsten Diskussion war unter anderem eine Dankesrede bei der Preisverleihung der Berlinale, in der der US-Filmemacher Ben Russell von einem „Genozid“ in Gaza sprach.
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