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Mösers Meinung – zum Thema „Bedrohte Arten“

Guten Abend,

ich bin die Tage mal wieder im Zoo gewesen. Ich habe mir die Elefanten angeschaut, die Nashörner, die Giraffen. Auch bei der Wolfsschlucht wollte ich ein wenig verweilen, aber leider waren gerade keine Wölfe da. Da bin ich ins Affenhaus gegangen. Ich bin immer wieder fasziniert von unseren engsten Artgenossen. Sie sitzen gemütlich beisammen, schauen sich genau an, was alles so um sie herum passiert und hin und wieder streiten sie auch mal vortrefflich. Das alles erinnert mich stark an uns selbst, an die Menschenwesen, die wohl seltsamste Art auf unserem Planeten. Der große Unterschied zwischen dem Menschen und den Zooinsassen ist der, dass viele Tierarten mittlerweile vom Aussterben bedroht sind, während wir uns scheinbar ungehindert und mit rasanter Geschwindigkeit immer weiter vermehren und ausbreiten. Der Mensch gehört wahrlich nicht zu den bedrohten Arten auf dem Planeten Erde.

Wobei wir die menschliche Rasse nicht pauschal über einen Kamm scheren sollten. Da gibt es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen, da gibt es Gruppen, Verbände, Populationen, die offensichtlich auch dem Untergang geweiht sind oder zumindest alles dafür tun, damit es bald soweit ist. Gehört die Osnabrücker FDP womöglich dazu? Schon seit geraumer Zeit verfolgt bzw. unterstützt sie eine Politik, die alles andere als liberal erscheint. Die Osnabrücker FDP ist immer mit dabei an vorderster Front, wenn es gilt, etwas zu verbieten, den Bürger zu bevormunden, der Obrigkeit zu dienen. Im Zusammenspiel mit den meisten anderen Parteien im Osnabrücker Stadtrat bildet sie eine sogenannte „Regenbogenkoalition“. Wer jetzt aber glaubt, dass dieser Name darauf zurückzuführen ist, dass hier vor allem für die Rechte von Homosexuellen gefochten wird, der sieht sich schwer getäuscht. Ein buntes Sammelsurium von mehr oder weniger engagierten Lokalpolitikern wurschtelt in dieser Koalition so vor sich hin, sucht nach Themen, mit denen man sich profilieren kann und versucht anschließend mit Hilfe der medialen Öffentlichkeit, den Bürger von der unbedingten Notwendigkeit und Relevanz der eigenen Position zu überzeugen. Das funktioniert allerdings nur bedingt, und so sehen sich die Regenbogenkoalitionäre immer mehr genötigt, mit Taschenspielertricks und unter Umgehung fairer demokratischer Regeln hier in Osnabrück Fakten zu schaffen, die womöglich eine gar nicht so kleine Gruppe der Bevölkerung gar nicht will und von deren Sinn sie nicht so richtig überzeugt ist. Der gemeinsame Nenner dieser sonst so unterschiedlichen Parteien: Der unbedingte Wille zur Macht.

Mösers Meinung Buschi und die FDP

Warum kann nicht gerade dieser kleine gelbe Streifen des Regenbogens die Rolle eines Advocatus Diaboli einnehmen und die allzu übermächtigen roten und grünen Farbbestandteile daran erinnern, dass Politiker für den Bürger und nicht gegen ihn Politik machen sollten?
Die Position als Zünglein an der Waage kann doch so viel mehr sein, als einfach nur als Mehrheitsbeschaffer den Großen zu dienen, die sonst nur mit Verachtung auf die Kleinen herabschauen? Wo sind die Rufe danach, doch mal die Bürger, den Souverän nach seiner Meinung zu fragen? Unserer Stadt würde ein wenig mehr Liberalität durchaus gut tun. Ein wenig mehr Freigeist, ein wenig mehr Durchbrechen von alten Gewohnheiten, von festgefahrenen politischen Überzeugungen, von starren Regeln, die nur der eitlen Selbstbefriedigung dienen.
Dabei sollte die Osnabrücker FDP doch gewarnt sein. Grade in der Politik muss man das eigene Profil stärken und darf sich nicht zum Steigbügelhalter der Ideologien anderer machen. Sonst droht einem das gleiche Schicksal wie vielen der Tierarten im Osnabrücker Zoo: man wird auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt.

Sowas macht mich dann irgendwie doch immer wieder sehr traurig. Ich finde, wir sollten uns mehr für die bedrohten Arten einsetzen und für ihren Erhalt kämpfen.
Wenn irgendwelche Idioten ins Affenhaus des Zoos einbrechen und eine Spendensammelbox klauen, so wie in dieser Woche geschehen, dann gefährdet das diesen Kampf. Zum Glück war in der Box kein nennenswerter Geldbetrag vorhanden, aber alleine das Handeln ist als zutiefst schändlich zu verurteilen. Wenn die Menschheit so weitermacht, dann sind wir bald ganz alleine auf dieser Welt. Ohne all die faszinierenden Arten, die wir durch unsere egoistische Lebensweise irgendwann ausgerottet haben werden. Die Großen fressen die Kleinen – dumm wenn die Kleinen sich durch ihr Verhalten selbst zum Fraß anbieten.

Ich wünsche allen HASEPOST-Lesern ein Wochenende, an dem es nichts zu kritisieren gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Ihr

Justus Möser

Hier alle bislang erschienenen Kolumnen von Justus Möser.


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Justus Möser
Justus Möser
Justus ist unser "ältester Mitarbeiter", seit 1720 wandelt er durch unsere Stadt - wobei er inzwischen eher "geistert". Sein Vertreter in der Gegenwart ist unser Autor Wolfgang Niemeyer, der sich in dieser Kolumne regelmäßig darüber Gedanken macht „was würde Möser dazu meinen“?

  

   

 

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