Unser wohl ältester Mitarbeiter meldet sich zurück! Unsere Leserinnen und Leser lieben ihn oder sie lehnen ihn und seine Ansichten oft auch vehement ab. Genau wie sein historisches Vorbild macht “unser Justus” aus seiner liberal-konservativen Weltanschauung keinen Hehl, und das schon seit mehr als 100(!) Kolumnen, die bereits seit 2015 exklusiv bei der HASEPOST erscheinen.
Guten Abend,
wenn Ideologien am Boden liegen, dann sollte man eigentlich nicht mehr auf sie drauftreten und ihnen den Rest geben. Ich schließe mich dieser humanistischen Weltsicht gerne an. Seit mehr als acht Jahren habe ich den Osnabrücker Stadtbaurat und seine Jünger gewarnt, nicht mit aller Gewalt unsere schöne Hasestadt in Grund und Boden zu fahren. Dabei kam ich mir zunehmend wie der einsame Rufer in der Wüste (nicht zu verwechseln mit dem Osnabrücker Stadtteil) vor. Und jetzt bricht plötzlich alles zusammen.
Herr Otte, aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes wird für ihre große Verkehrswende kein Geld mehr da sein. Die großen Utopien, die Sie den Osnabrücker Bürgern aufoktroyieren wollten, erweisen sich als zunehmend unbezahlbar und vor allem als völlig realitätsfremd. Erweisen Sie uns doch bitte noch einen allerletzten Gefallen, bevor Sie in den wohlverdienten und auch bitter nötigen Ruhestand abtreten: hören Sie auf mit der Gängelung der Osnabrücker Autofahrer! Akzeptieren Sie die Lebenswirklichkeit und das Verlangen der Bürger nach individueller Mobilität. Die grüne Seifenblase, von der Sie ein oberster Apologet waren, ist nun endgültig geplatzt. Das kann man sicherlich mit der Ihnen schon zum Markenzeichen gewordenen Arroganz und Ignoranz noch ein paar Wochen vor sich herschieben. Aber auch Sie werden kaum darum herumkommen, endlich einmal zu erkennen, daß die Schurregelung der Bürger nun ein Ende haben muss! Ihre Zeit ist vorbei, nicht nur aus Altersgründen. Dabei möchte ich darauf hinweisen, daß ich keinerlei persönlichen Groll gegen Sie hege. Die vielen hundert Stunden, die ich wegen Ihrer Phantastereien im Stau stecken geblieben bin, nehme ich Ihnen nicht übel. Sie wussten es halt nicht besser. Die grüne Seifenblase, aufgepumpt durch die Inbesitznahme von wichtigen politischen Posten, war im Grunde nie mehr als kindische Augenwischerei. Mir kam es immer schon so vor, als hätten sich ein paar selbsternannte Weltverbesserer im Sandkasten getroffen und mit ihren Förmchen den kindlichen Gedanken freien Lauf gelassen. Das kann man machen, aber wenn dadurch ein ganzes Land den Bach heruntergeht, dann muss irgendwann die Reißleine gezogen werden. Es freut mich als Osnabrücker Bürger ganz besonders, daß diese Zeit jetzt gekommen zu sein scheint. Und noch eine kurze Bemerkung zur Osnabrücker SPD: schämt Euch, daß Ihr den Irrsinn der Grünen die ganzen Jahre mitgetragen habt. Willy Brandt würde sich im Grabe umdrehen, Wehner und Schmidt sich mit Grausen abwenden! In Deutschland wird es Zeit für einen Neuanfang, ganz besonders aber in Osnabrück.
Ich wünsche allen HASEPOST-LESERN einen schönen Totensonntag.
Ihr
Justus Möser
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