Neu und exklusiv in der Hasepost: Justus Möser. Justus wird jeden Freitag seine Meinung zu Ereignissen rund um Osnabrück zum Besten geben. Heute stellt sich Justus erstmal vor:
Guten Abend,
ich hoffe, alles ist gut! Wenn ich mich kurz vorstellen darf: mein Name ist Justus Möser.
Ich bin 1720 in Osnabrück auf die Welt gekommen, in dieser wunderschönen Hasemetropole. Damals war die Welt noch in Ordnung, sie war recht überschaubar und die Menschen waren glücklich. Jedenfalls habe ich das so in Erinnerung. Denn das ist lange her, und im Rückblick ist ja alles irgendwie besser. Zu meiner Zeit war Sturm und Drang schwer angesagt, und jeder war den ganzen Tag mit Liebesschwüren und Liebeskummer und Frauen und anderem unwichtigen Kram beschäftigt. Eben die gute alte Zeit.
Für mich war das nicht so wichtig. Mich interessierte, wie das Zusammenleben der Menschen verbessert werden kann, und da habe ich viele Ideen gehabt. Die habe ich natürlich in Osnabrück ausprobiert. Wo denn auch sonst?! Ich bin ziemlich viel in der Welt herumgekommen, vor allem in dem Teil, den man zu meiner Zeit für den Nabel der Welt hielt, also England und so weiter. Da war zwar schwer was los, aber mich hat es immer wieder zurück nach Osnabrück gezogen.
Als ich ein junger Mann war, habe ich das studiert, was damals alle studiert haben, die was auf sich hielten: die Juristerei. Und weil mir nichts besseres einfiel, bin ich anschließend in den Staatsdienst eingetreten. Und ich habe nebenbei immer gerne geschrieben. Ich hatte damals ein paar echte Fans, die mich über den grünen Klee gelobt haben. Unter anderem Goethe, Herder und Schiller – ich weiß nicht, ob Ihnen die Namen was sagen, aber zu meiner Zeit waren die drei eine ziemlich große Nummer. Ich bin aber trotzdem ganz bescheiden geblieben und habe meine Kraft und mein Wissen mein Leben lang in den Dienst meiner Heimatstadt gestellt. Na ja, ehrlich gesagt wurde ich dafür auch ganz gut bezahlt. Aber ich habe das trotzdem immer gerne gemacht. Man tut halt , was man kann.
Meine große Zeit ist mehr als 250 Jahre her, da hat sich wahrscheinlich einiges in Osnabrück und dem Rest der Welt verändert. Es gibt jetzt das Internet, aber was ich am besten finde: man muß nicht mehr alles mit der Hand schreiben. Das war früher immer so ein Kreuz mit dem Durchstreichen und korrigieren und wieder neu schreiben. Geht heute viel leichter, dank Laptop und so. Darum melde ich mich nach langer Abwesenheit mal wieder zu Wort. Und weil ich immer für alles Neue aufgeschlossen bin, mache ich das in einer Internet-Zeitung, in der HASEPOST aus Osnabrück. Ich will schließlich meiner Heimatstadt treu bleiben. Denn hier passieren immer noch viele interessante und fantastische Dinge, so daß mir bestimmt nicht so schnell der Stoff für meine „Patriotischen Phantasien“ ausgeht. So hießen übrigens mal einige Bücher, die ich veröffentlicht habe.
Ich wollte immer gerne wissen, wie lange die „Patriotischen Phantasien“ wohl ihre Gültigkeit behalten.
Also, liebe Leser, ab jetzt jeden Freitag exklusiv in der HASEPOST: meine Meinung zu aktuellen Themen rund um Osnabrück und die Welt – natürlich ganz subjektiv und nicht jedem zum Wohlgefallen. Ich hoffe, daß Sie viel Spaß beim Lesen haben und vielleicht die ein oder andere gute Anregung oder Idee von mir bekommen. Vielleicht wecke ich bei Ihnen auch einfach nur den Wunsch, sich zur Abwechslung mal eigene Gedanken zu machen. Wie auch immer… Bis nächsten Freitag und liebe Grüße
Ihr
Justus Möser
Hier alle inzwischen erschienenen Kolumnen von Justus Möser.
„Jeder Gelehrte sollte ein Handwerk lernen, um das Gleichgewicht zwischen geistiger und körperlicher Tätigkeit zu erhalten.“ Justus Möser
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