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Modellprojekt an der Schüchtermann-Klinik: Pfleger leisten freiwillige 12-Stunden-Schichten

In einem Modellprojekt testet die Schüchtermann-Klinik auf einer Pflegestation freiwillige 12-Stunden-Schichten. Die Initiative für diesen Testlauf kam von Pflegenden, um mehr Zeit für die Patienten, die eigene Familie und sich selbst zu haben. Nach zwei Monaten zogen die Beteiligten nun eine positive Zwischenbilanz.

„Wir freuen uns, dass der Versuch auf sehr positive Resonanz gestoßen ist“, so Personalleiter Harald Wolf. Die Schüchtermann-Klinik sei damit in der Region Vorreiter.

Flexibilisierung der Pflege

Es sei ein Einstieg in eine weitergehende Flexibilisierung in der Pflege, sagt Pflegedienstleiter Andreas Buggisch. Das Modell führe auch dazu, Arbeitsplätze attraktiv für kommende Pflegekräfte zu machen.

Realisiert wird das Projekt auf Station 10, einer herzchirurgischen Station. Nicht alle Mitarbeitenden arbeiten hier ausschließlich im 12-Stunden-Rhythmus. Es kann sowohl ausschließlich in 12-Stunden-Schichten, als auch in einer Kombination oder aber im klassischen Drei-Schicht-Modell gearbeitet werden.

Mehr Zeit für Patienten und Familie

Gesundheits- und Krankenpflegerin Silvana Schulz allerdings übernimmt gerne nur noch die 12-Stunden-Schichten. Dadurch sei sie jetzt nur noch die Hälfte der Tage im Monat vor Ort und habe privat mehr Zeit. Sie könne ihre Arbeit nun zudem besser verteilen und habe auch mehr Zeit für die Patienten. „Ich finde das neue Schichtmodell richtig gut.“

Auch bei den Patienten kommen die 12-Stunden-Schichten gut an, haben sie doch über den Tag nur eine Bezugsperson. Die Schicht dauert von 7-19 Uhr. Zwei bis drei Tage nacheinander würde in dieser Schicht gearbeitet, manchmal auch vier. Insgesamt 18 Pflegende haben am Modellprojekt teilgenommen, davon vier ausschließlich mit 12-Stunden-Schichten.

Modell soll auf andere Stationen übertragen werden

Berichtet wurde auch von einer studierenden Kollegin, die sich dank des neuen Modells viel besser um das Studium kümmern könne. Auch gebe es auf der Station Kolleginnen aus anderen Ländern, die diese Regelung bereits aus ihrer Heimat kannten und die Einführung an der Schüchtermann-Klinik sehr begrüßten.

Andreas Buggisch: Wichtig sei in jedem Fall die Flexibilisierung der starren Dienstzeiten. Früher sei das Leben nach dem Dienstplan ausgerichtet worden, das kehre sich gerade um. „Wir sind jetzt an dem Punkt, das 12-Stunden-Modell auf andere Stationen zu übertragen, also aus dem Testbetrieb in den Regelbetrieb zu gehen.“


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