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Mobilitätswende im Landkreis Osnabrück mittels großer Bürgerbefragung

(Symbolbild) Umfrage

Rund 30.000 Bürgerinnen und Bürger im gesamten Osnabrücker Landkreis bekommen nach Ostern Post. In dem Briefumschlag ihrer Gemeinde finden sie einen Fragebogen mit 29 Fragen zur Mobilität im Landkreis. Dies ist nur ein Baustein des großen Mobilitätskonzepts, das der Landkreis bis 2023 erarbeiten möchte. 

„Das ist der Auftakt für das größte Beteiligungsverfahren, das es im Osnabrücker Land je gab“, sagt Landrätin Anna Kebschull. „Wir wollen damit herausfinden, was die Bürgerinnen und Bürger und auch die Unternehmen im Landkreis in Sachen Mobilität benötigen.“ So wolle man sicherstellen, dass die Mobilität von morgen den Bedürfnissen der Bevölkerung entspreche. Bisher wurden Veranstaltungen mit der Kommunalpolitik durchgeführt, der nächste Schritt sind nun die postalischen Befragungen im Landkreis, die im April starten sollen.

Kreisrat Dr. Winfried Wilkens skizziert die „gerade Linie“, auf der sich der Landkreis derzeit befände: Im September 2019 habe alles mit einem Kreistagsbeschluss begonnen. Man wolle und solle ein Mobilitätskonzept entwickeln, das Schnittstellen zu Osnabrück und den Umlandkreisen aufweise. Mitte 2021 habe man dann die grundlegenden Arbeitsmethoden festgelegt. „Auf diesem Weg haben wir einen Umweg gemacht“, sagt Wilkens. Dabei handle es sich um die Bewerbung für ein Bundesförderprogramm, bei dem sich der Landkreis 30 Millionen Euro versprochen hatte. Den Zuschlag erhielt er nicht. „Das hat uns Zeit gekostet, aber wir haben auch viel daraus gelernt. Die Arbeit hat sich also trotzdem gelohnt“, so der Kreisrat weiter. Nun wolle man sich wieder ganz auf das dialogische Konzept konzentrieren.

Mit der Region die Mobilität der Zukunft für die Region gestalten

Mit dem dialogischen Konzept verspricht sich der Landkreis viele Impulse und Anregung aus der Bevölkerung, die wiederum in die Strategie einfließen können. „Das Thema Mobilität ist und bleibt ein Dauerthema“, sagt Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp. In den 21 Städten und Gemeinden des Kreises seien die Angebote derzeit sehr unterschiedlich aufgebaut. Um ein umfassendes Konzept erarbeiten zu können, sei es wichtig, dass jede und jeder Bürger an der Befragung teilnimmt.

v.l.n.r. Dr. Winfried Wilkens, Anna Kebschull und Otto Steinkamp (Bürgermeister in Wallenhorst) / Foto: Ulrich Eckseler
(von links) Dr. Winfried Wilkens, Anna Kebschull und Otto Steinkamp (Bürgermeister in Wallenhorst) / Foto: Ulrich Eckseler

Aus den Gemeinderegistern werden rund 30.000 Personen stichprobenartig herausgezogen und angeschrieben. Sie haben rund drei Wochen Zeit, den postalisch versandten Fragebogen auszufüllen. 10 bis 15 Minuten Zeit soll die Befragung beanspruchen. „Je mehr Menschen mitmachen, umso repräsentativer ist das Ergebnis, aus dem wir die nächsten Schritte ableiten werden“, erklärt Steinkamp. Alle, die keinen Brief erhalten haben, können ab Ende April online ihre Erwartungen und Meinungen im Hinblick auf die Mobilität im Kreis zur Sprache bringen.

Weitere Stationen im Prozess sind fünf Bürgerdialoge vor Ort sowie Veranstaltungen für (Verkehrs-)Unternehmen. „Damit wollen wir einen 360 Grad-Blick durch die ganze Gesellschaft erhalten“, sagt Julian Isken vom Landkreis Osnabrück. Ende des Jahres habe man dann ein umfassendes Bild, aus dem man das Konzept erarbeiten wolle. Vor-Ort-Befragungen finden am 10. Juni in Melle, am 16. Juni in Fürstenau, am 20. Juni in Bersenbrück, am 24. Juni in Venne (Ostercappeln) und am 27. Juni in Georgsmarienhütte statt. Diese Orte seien bewusst so gewählt, dass sie aus dem gesamten Landkreis gut zu erreichen seien.

Ziel: Individuell mit öffentlichen Mitteln unterwegs sein

Das Ziel der Befragung und des daraus resultierenden Konzeptes sei es, die Mobilitätsangebote auszubauen und innerhalb des Landkreises deutlich besser abzustimmen. „Mit dem Konzept sollen Finanzierungsmodelle und Modelle entstehen, mit denen ich als Bürgerin oder Bürger ohne lange Wartezeiten individuell vorankommen kann.“ Es sei gerade im Hinblick auf die steigenden Spritpreise ein wichtiges Ziel, in der Zukunft unabhängig vom Individualverkehr auf dem Land rund um die Uhr mobil zu sein – ohne zwingend einen eigenen PKW zu benötigen. Unterstützt wird der Landkreis dabei von den Fachbüros CIMA und ZIV.


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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