„Europa ist die Lösung, nicht das Problem“,
so Landesinnenminister Boris Pistorius im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Polizeidirektion in Osnabrück, bei der es um den länderübergreifenden Kampf gegen mobile Einbrecherbanden und die Erfolge einer Osnabrücker Ermittlungsgruppe ging.
Innerhalb von zwei Jahren konnten von Osnabrück aus insgesamt 10 international agierenden Banden das Handwerk gelegt werden. Bis die Handschellen klickten, hatten diese Kriminellen für einen materiellen Schaden von über 1,3 Millionen Euro gesorgt. Rund 330 Einbrüche wurden aufgeklärt, 68 Tatverdächtige ermittelt und 37 Einbrecher wurden in Haft genommen.
Länderübergreifend tätige Ermittlergruppe
Im Oktober 2016 ging die Polizeidirektion Osnabrück neue Wege, um kriminelle Netzwerke mobiler Einbrecherbanden im Dreiländereck Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Niederlande aufzudecken und zu zerschlagen. Die „Zentrale Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchdiebstahl“, kurz ZEG WED, wurde im Rahmen eines von der Europäischen Union mit 600.000 Euro geförderten Projektes in Osnabrück eingerichtet. Das Besondere an der 18- köpfigen Einheit: Der innovative Ansatz aus konzentrierter grenzüberschreitender Analyse und operativer Auswertung in Kombination mit länderübergreifender Ermittlungsarbeit.
Polizeipräsident Bernhard Witthaut erklärte zur zweijährigen Bilanz: „Durch die Konzentration von Ressourcen gelingt es uns, mobile Einbrecherbanden nicht nur empfindlich zu stören, sondern nachhaltig zu bekämpfen. Die Schwerpunktsetzung und unsere enge Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Projektpartnern ist der Schlüssel zum Erfolg.
Ein Einbruch bedeutet mehr als materiellen Schaden
Innenminister Boris Pistorius lobte die Arbeit der Osnabrücker Ermittlungsgruppe und machte deutlich, wie schwerwiegend ein Einbruch für die Betroffenen ist: „Diese Ermittlungsgruppe hat in den vergangenen zwei Jahren auch mithilfe europäischer Fördermittel bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Hier wurde wirklich gute Polizeiarbeit geleistet und es wurden viele Täter ermittelt. Ein Einbruch ist ein besonders schwerwiegender Eingriff in den persönlichsten Sicherheitsbereich, die eigene Wohnung. Jedes zehnte Opfer zieht danach um. Darum wird die niedersächsische Polizei auch weiterhin am Ball bleiben, und da wo es sinnvoll ist, solche Ermittlungsgruppen einsetzen und auch sonst alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um es den Tätern so schwer wie möglich zu machen. Durch Prävention, alle technischen Möglichkeiten und natürlich hervorragende polizeiliche Arbeit wie hier in Osnabrück.“
Staatsanwaltschaft Osnabrück übernimmt zentrale Rolle im Kampf gegen Einbrecherbanden
Auch Generalstaatsanwalt Andreas Heuer hob die Bedeutung einer Schwerpunktsetzung bei der Bekämpfung von überregionalen Banden im Bereich der Eigentumskriminalität innerhalb der Justiz hervor: „Die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft ist nach meiner Auffassung der richtige Weg, um insbesondere die bandenmäßige Wohnungseinbruchskriminalität konzentriert und wirksam zu bekämpfen.“ Die Staatsanwaltschaft Osnabrück habe in den letzten zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der zur Bekämpfung der bandenmäßigen Wohnungseinbruchskriminalität eingerichteten zentralen Ermittlungsgruppe bei der Polizeidirektion Osnabrück große Erfolge auf diesem Gebiet erzielt, so Heuer. In Abstimmung mit dem Niedersächsischen Justizministerium ist die Staatsanwaltschaft Osnabrück nunmehr zur Zentralstelle für die Bekämpfung der bandenmäßigen Wohnungseinbruchskriminalität und damit im Zusammenhang stehender Phänomene bestimmt worden. Ab dem 01.01.2019 werden in einer neuen Abteilung der Staatsanwaltschaft Osnabrück für den gesamten Bezirk der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg entsprechende Delikte bearbeitet.