Lastenräder erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit – auch in Osnabrück. Seit März 2020 gibt es in der Stadt ein Förderprogramm für jene, die sich ein solches zulegen wollen. Die Fördermittel sind nun allerdings ausgeschöpft. Die Mehrheitsgruppe von Grünen, SPD und Volt im Rat erwartet von der Verwaltung Vorschläge, wie eine sinnvolle Förderung weitergeführt werden kann.
„Dass unsere Initiative aus dem Januar 2019 so große Früchte tragen würde, hatten wir zwar gehofft, war aber nicht zwingend zu erwarten. Nach nicht einmal mehr als zwei Jahren sind die 400.000 Euro Fördermittel aufgebraucht, und das Ergebnis ist mit mehreren Hundert Rädern auch auf den Osnabrücker Straßen sichtbar. Lastenräder sind zum festen Bestandteil des Stadtbildes geworden“, erklärt Volkmar Seliger, radverkehrspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion.
Wichtiger Beitrag zu Mobilitätswende und Klimaschutz
„Das ist ein großartiger Erfolg und ein echter Beitrag zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz. Auch wenn die kommunale Lastenradförderung in der bestehenden Form nun erst einmal ausgeschöpft ist, bleibt als Option, weiterhin die Landesförderung mit bis zu 800 Euro über die nbank in Anspruch zu nehmen. Wir müssen nun überlegen, wie es weitergeht. Es sollte ja am Anfang eine Anschubfinanzierung sein. Das hat funktioniert“, sagt Heiko Panzer von der SPD-Fraktion.
Denkbar sei laut der Mehrheitsgruppe zukünftig eine verstärkte Fokussierung auf das Lastenrad-Sharing. Städte wie Düsseldorf mit dem „LastenradAutomat“ machten es vor: Mieten und Buchen statt Besitzen. Dann profitierten auch die, die keinen dauerhaften Bedarf hätten oder die nicht über eine Unterstellmöglichkeit verfügten. Außerdem könne mit entsprechenden Anbieterinnen und Anbietern vor Ort kooperiert werden.
Hintergrund
Im März 2020 hatte der Rat der Stadt Osnabrück auf Initiative der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ein kommunales Förderprogramm zur Anschaffung von in Osnabrück genutzten Lastenfahrrädern beschlossen. Der Beschluss sah vor, dass 2020 Fördermittel in Höhe von insgesamt 200.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Nachdem das Interesse an dem Förderprogramm so groß war, dass die Mittel schon nach kurzer Zeit komplett ausgeschöpft waren, beschloss der Rat im Juli desselben Jahres, die Fördersumme um insgesamt 200.000 Euro für die Jahre 2021 und 2022 aufzustocken.