Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert vor der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz eine Überprüfung der Schuldenbremse im Kontext des Investitionsbedarfs in die Wasserstoffinfrastruktur für eine CO2-neutrale Energieversorgung. Er argumentiert, dass ein investitionsverhindernder Fiskalmechanismus selbstschädigend sei und warnt vor den Kosten einer möglichen Deindustrialisierung.
Investitionen für CO2-neutrale Energieversorgung und Landesverteidigung
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil mahnt in einem Gespräch mit dem „Tagesspiegel“, es seien fundamentale Investitionen notwendig, um die Weichen für eine CO2-neutrale Energieversorgung im nächsten Jahrzehnt zu stellen. Zudem betont er die Dringlichkeit, in die Landesverteidigung zu investieren und mehr Wohnungen zu bauen. „Wir müssen jetzt die Weichen für eine CO2-neutrale Energieversorgung im nächsten Jahrzehnt stellen und dafür beispielsweise in eine Wasserstoffinfrastruktur massiv investieren“, sagte Weil.
Bedrohung der Industrie durch Schuldenbremse
Weil betont, dass er hinsichtlich der Schuldenbremse differenziert: Kredite für laufende Ausgaben sollten weiterhin unzulässig sein. Jedoch würde die Schuldenbremse dringend notwendige Investitionen verhindern und somit letztlich selbstschädigend wirken. Mit Blick auf die finanzielle Förderungen der Industrien in Ländern wie China oder den USA, warnt er: „Wir müssen sehr aufpassen, dass unsere Industrie wettbewerbsfähig bleibt“.
Warnung vor den Kosten einer möglichen Deindustrialisierung
Zusätzlich zur Investitionsdebatte bezieht Weil Position gegen eine potenzielle Deindustrialisierung: „Was würde uns eine nicht unerhebliche Deindustrialisierung kosten, finanziell und gesellschaftlich?“. Er begründet seine Position mit der Notwendigkeit eines vergünstigten Industriestrompreises und warnt vor den Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, sollten Unternehmen wie aus der Grundstoffindustrie aufgeben müssen.
Scholz‘ Haltung zur Subventionierung der Industrie
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird ebenfalls in die Diskussion einbezogen. Er hat sich laut Weil bisher skeptisch gegenüber einem gesonderten Strompreis für die Industrie geäußert und bewusst „ein Schlusswort in dieser Debatte vermieden“.
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