Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) gibt sprichwörtlich Gas: Die A33 Nord, also die Querverbindung vom Funkturm bei Belm bis zur Autobahn A1 zwischen Wallenhorst und Bramsche, soll kommen und das möglichst schnell.
Bei einem gemeinsamen Termin von CDU, SPD und FDP stellte der Verkehrsminister am Montagabend der lokalen Presse seine Pläne vor und diskutierte den möglichen Ablauf der Planungen und Bauarbeiten.
Dass es zu Verzögerungen durch Klagen kommen kann, wollte der Minister nicht ausschließen, durch eine offene Diskussion mit Kritikern und Anliegern soll allerdings versucht werden im Vorfeld für Klärung zu sorgen. Ein Bürgergespräch sei bereits für den 15. November angekündigt.
A33 Nord darf nicht wie Bad Oeynhausen werden
Dass die A33 Nord für Osnabrück nicht so etwas wie die Ortsumfahrung der A30 bei Bad Oeynhausen werden darf, mahnte der CDU Fraktionsvorsitzende Fritz Brickwedde in seiner Begrüßung des Ministers an. Althusmann entgegnete entsprechend, dass der Lückenschluss zur A1 auch aus seiner Sicht – analog zu Bad Oeynhausen – für eine spürbare Entlastung der Osnabrücker Innenstadt sorgen wird. Gleichzeitig werden Unfälle im Stadtgebiet vermieden und die Erreichbarkeit der Hasestadt gesichert.
Die seit Jahren hohe Zahl an oft tödlichen Unfällen zwischen LKW und Fahrradfahrern betonte auch FDP-Fraktionschef Thomas Thiele gegenüber dem Minister aus Hannover. Jede Sperrung am Lotter Kreuz sorgt für zusätzlichen LKW-Verkehr, der die Osnabrücker „unangemessen hoch belastet“, so Thiele.
Dass der Bau der A33 Nord für die Osnabrücker Priorität hat, machte der SPD-Fraktionvorsitzende Frank Henning an dem durch ein Bürgerbegehren gestoppten Plan für eine Westumgehung fest. Dass beim A33 Lückenschluss nun alles auf dem richtigen Weg sei, beweise der der „Gesehen“ Vermerk, durch den das Bundesverkehrsministerium im März die Vorbereitung zur Planfeststellung auf den Weg gebracht hatte.
Bagger rücken 2021 an
Die Planfeststellung wird, so Minister Althusmann, voraussichtlich Ende 2020 mit der „Baureife“ beendet sein, so dass – läuft alles nach Plan – spätestens 2021 mit dem Bau der 9,4 Kilometer Autobahnstrecke begonnen werden kann.
Versuche einiger selbsternannten Fachleute, die Bedeutung der Baumaßnahme kleinzudiskutieren, erteilte der Minister eine Absage. „Der Bund hat keinen Zweifel gelassen am vordringlichen bedarf“, so Althusmann. Insgesamt werden voraussichtlich 146 Millionen Euro investiert.
Elektronik soll bis dahin Fahrradunfälle verhindern
Wenn – voraussichtlich Ende der 20er Jahre – die Querverbindung zur A1 steht, kann die Bundesstraße 68 im Stadtgebiet Osnabrück „abgestuft“ werden, so Althusmann. Von unserer Redaktion damit konfrontiert, dass die weiterhin hohe Zahl tödlicher Unfälle von Fahrradfahrern eigentlich kein Abwarten zulässt und die Bundesstraßen B51 und B65 in den 80er und 90er Jahren auch auch ohne großartige Neubauten aus dem Stadtgebiet herausgelegt wurden, wollte Althusmann inhaltlich nicht direkt beantworten. Der Verkehrsminister aus Hannover setzt stattdessen auf elektronische Warneinrichtungen, die bei modernen LKW verpflichtend eingebaut werden müssten, um so die tödlichen Zusammenstöße mit Radfahrern in den Griff zu bekommen.
Niedersachsen haben „Lust auf Infrastruktur“
Althusmann freute sich, dass er in Osnabrück aber auch andernorts in Niedersachsen eine „Lust auf Infrastruktur“ verspüre. Durch eine gute Anbindung an die Verkehrswege wird die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen gesichert, so Bernd Althusmann abschließend.
Neben den Fraktionsvorsitzenden waren insgesamt 17 Ratsmitglieder von CDU, SPD und FDP anwesend, sowie die Landtagsmitglieder Burkhard Jasper, Anette Meyer zu Strohen (beide CDU und auch Mitglied im Rat der Stadt) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Mathias Middelberg.
Frank Henning ist Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion und Mitglied des Niedersächsischen Landtags.