Die Chemieindustrie sieht sich trotz einer leichten Verbesserung des Geschäftsklimas im Juli mit kontinuierlichen Herausforderungen konfrontiert, angeführt von sinkender Nachfrage und steigenden Energiepreisen.
Geschäftsklima verbessert sich leicht
Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie hat sich im Juli nur geringfügig verbessert. Laut dem Münchener Ifo-Institut kletterte der entsprechende Indikator von minus 28 Punkten im Juni auf minus 25 Punkte im Juli. „Zwar ist die rasante Talfahrt in der Chemie vorerst unterbrochen, eine baldige Erholung ist aber leider nicht in Sicht“, sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.
Sinkende Nachfrage und hoher Auftragsbestand
Die Unternehmen beurteilten die Nachfrage nach chemischen Produkten schlechter als im Juni: Der Indikator fiel auf minus 21,5 Punkte nach minus 16,7 im Juni. Die Urteile zum Auftragsbestand fielen auf minus 54,6 Punkte und somit auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise.
Produktionspläne und Energiepreise
Auch die Produktionspläne der Unternehmen gingen stark zurück auf minus 23,1 Punkte, nach minus 13,1 im Juni. „Nicht nur die stark gestiegenen Energiepreise zwingen die Chemieindustrie, ihre Produktion zu drosseln. Es ist auch die Abschwächung der globalen Nachfrage“, erklärte Wolf.
Positives Signal: Versorgung mit Vorprodukten
Trotz der generellen Krisenstimmung gibt es auch positive Entwicklungen. So meldeten nur noch 7,6 Prozent der Unternehmen Engpässe bei der Versorgung mit Vorprodukten.