Sind die Osnabrückerinnen und Osnabrücker tatsächlich bereit, sich für eine Renovierung des maroden VfL-Stadions an der Bremer Brücke über den städtischen Haushalt massiv zu verschulden? Ein FDP-Ratsmitglied äußert Zweifel und regt eine Bürgerbefragung an.
Osnabrück steckt tief in den roten Zahlen, und der Stadtrat diskutiert an diesem Dienstagabend über einen Defizithaushalt von minus 120 Millionen Euro. Darin enthalten sind knapp 4,5 Millionen Euro Planungskosten für die Renovierung der Bremer Brücke – eine Vorbereitungsmaßnahme, die zukünftige Haushalte um mindestens 70 Millionen Euro weiter belasten und in noch tiefere Schulden führen werden.
70 Millionen Euro Schulden für zukünftigen Regionalliga-VfL?
Angesichts der schwachen sportlichen Leistung der Lila-Weißen, die sich von einer einstigen Zweitliga-Hoffnung in Rekordzeit zur potentiellen Regionalliga-Mannschaft entwickeln, erklärte FDP-Ratsmitglied Oliver Haskamp in der Haushaltsrede der Liberalen: “Der Profiverein wird sicher nicht besser spielen, nur weil wir ihm das Stadion renovieren.” Mit dem Haushalt 2025 werde “Geld verteilt, das wir nicht haben.”
Angesichts der immensen Kosten, die durch die Renovierung der Bremer Brücke auf die Stadt zukommen, sollten die Bürgerinnen und Bürger gefragt werden, regte Haskamp abschließend an.
Osnabrücks Verschuldung bald bei einer Milliarde Euro
Bereits ohne die nun hinzukommenden Defizite, ist die Stadt Osnabrück mit über 700 Millionen Euro verschuldet, rechnete Wulf-Siegmar Mierke in einem späteren Redebeitrag vor und kritisierte, dass die anderen Ratsmitglieder unverantwortlich handeln würden. Mierke kündigte an, dass die UWG zusammen mit der ihr in einer Fraktion verbundenen FDP gegen den vorliegenden Haushaltsentwurf votieren werde.