(über dts) Milchbauern fordern staatliche Subventionen
Die deutschen Milchbauern machen ihrem Unmut über die Milch-Überproduktion Luft und fordern staatliche Subventionen. Laut dem Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Milchviehhalter (BDM), Karsten Hansen, muss Agrarminister Cem Özdemir die Krise ausrufen und zur Reduzierung der Milchproduktion aufrufen. “Dafür muss es im Gegenzug eine entsprechende Entschädigung aus dem EU-Krisenfonds geben”, so Hansen. Er schlägt eine Entschädigung von 14 Cent je nicht produzierten Liter Milch vor, um die Überproduktion zu stoppen.
Überproduktion von Rohmilch in Deutschland
Der Milchindustrieverband (MIV) rechnet damit, dass dieses Jahr knapp eine Milliarde Liter zu viel Rohmilch in Deutschland hergestellt werden. MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser sagte der “Bild”, dass der Preisdruck im Markt so groß sei, dass die Discounter ihre Preisverhandlungen bereits um einen Monat vorgezogen hätten. Heuser geht davon aus, dass die Preise für Milchprodukte bis Weihnachten nicht weiter sinken werden, aber der Butterpreis noch weiter schwanken könne.
Zuversicht trotz angespannter Lage
Trotz der angespannten Lage zeigt sich Heuser zuversichtlich, dass die Milchbauern im Gesamtjahr 2023 einen Durchschnittspreis von mehr als 40 Cent je Liter erzielen werden. “Das ist historisch immer noch sehr hoch”, so Heuser. Die Milchbauern hoffen auf eine schnelle Lösung der Krise und fordern von der Politik Unterstützung, um ihre Existenz zu sichern.