Mit der fortschreitenden Zerstörung der ukrainischen Energieinfrastruktur durch Russland, warnt Gerald Knaus, ein renommierter Migrationsexperte, vor einer möglichen massiven Flüchtlingswelle aus der Ukraine in diesem Winter. Er bekräftigt, die Europäische Union sei auf eine solche Situation unvorbereitet und mahnt zu einer proaktiven Notfallplanung.
Befürchtungen einer ansteigenden Flüchtlingswelle
Gerald Knaus, ein angesehener Experte für Migration, warnt vor einer massiven Migrationswelle von Ukrainern in die Europäische Union in diesem Winter. „Das wären Menschen, die bislang trotz aller Gefahren in ihrer Heimat geblieben sind, die im kommenden Winter aber durch Putins Kriegsführung zur Flucht gezwungen sein könnten“, sagte Knaus gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus.
Russland führte zuletzt gezielte Bombenangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur durch. Auf Grundlage dieser Situation prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) den schlimmsten Kriegswinter seit Beginn von Putins Vollinvasion im Februar 2022. Laut IEA hatte die Ukraine bereits vor der intensiven Beschusswelle im Spätsommer nur noch ein Drittel ihrer Vorkriegskapazität zur Stromerzeugung.
Nachlässige Vorbereitung der EU auf eine neue Flüchtlingswelle
Für Knaus ist die Europäische Union unzureichend auf eine neue Flüchtlingswelle vorbereitet. „Zu hoffen, dass es nicht dazu kommt, genügt nicht“, warnt er. Er fordert die Staaten auf, dringend eine Einigung zu erzielen, wie die Menschen im Notfall über den Winter untergebracht werden könnten, um eine Überforderung einzelner Länder zu vermeiden. Knaus kritisiert: „Der Laissez-faire-Ansatz der vergangenen Jahre gerät an Grenzen.“
Rückkehr der ukrainischen Flüchtlinge trotz Gefahren
Trotz der anhaltenden Bedrohung haben laut Focus einige ukrainische Flüchtlinge entschieden, in ihre Heimat zurückzukehren. Seit dem Kriegsbeginn bis August 2024 sind 374.000 ukrainische Flüchtlinge aus Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt, von denen 171.000 zwischen 27 und 63 Jahre alt waren. Eine Entwicklung, die sich angesichts der prognostizierten Verschärfung der Lage in diesem Winter jedoch ändern könnte.
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