Die Mietpreise für online angebotene Wohnungen sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, wie eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken zeigt. Insbesondere in Berlin kam es zu einem auffälligen Anstieg der Angebotsmieten um über 26 Prozent. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linken, Caren Lay, kritisiert die Regierung heftig und fordert erneut einen Mietendeckel.
Deutliche Mietsteigerungen in Berlin
Wie aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht, sind die durchschnittlichen Nettokaltmieten für Erst- und Wiedervermietungen im Bundesschnitt von 9,83 Euro auf 10,55 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Dies entspricht einer Erhöhung von 7,32 Prozent. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in Berlin, wo die durchschnittlichen Angebotsmieten von 12,91 Euro auf 16,35 Euro pro Quadratmeter um 26,65 Prozent zugenommen haben. Diese Ergebnisse teilten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.
Mieten auch in anderen Städten gestiegen
Hamburg erlebte dagegen nahezu keine Veränderung, mit einem Anstieg des Quadratmeterpreises von nur fünf Cent, von 13,21 Euro in 2022 auf 13,26 Euro im letzten Jahr. In München stiegen die Mieten um 5,21 Prozent von 19,57 Euro auf 20,59 Euro pro Quadratmeter. Köln verzeichnete eine Steigerung von 6,08 Prozent, wobei die Mieten von 12,67 Euro auf 13,44 Euro anstiegen. In Stuttgart erhöhten sich die online angebotenen Mieten von 14,38 Euro auf 14,89 Euro pro Quadratmeter.
Kritik an der Regierung von Caren Lay
Die Antwort auf die Anfrage wurde vom Parlamentarischen Staatssekretär des Bauministeriums, Sören Bartol, gegeben. Dabei wurde betont, dass sich die Daten auf Angebote im Internet beschränken und nicht repräsentativ für das gesamte Wohnungsangebot seien. Sie bezögen sich auf unmöblierte Wohnungen mit einer Größe von 40 bis 100 Quadratmetern, basierend auf Informationen aus über 120 Immobilienportalen und Zeitungen. Lokale Zeitungen und andere Quellen wurden nicht berücksichtigt, so das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Caren Lay warf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seiner Regierung Untätigkeit vor und sagte gegenüber den Funke-Zeitungen: “Die Mieten sind während der Kanzlerschaft von Olaf Scholz auf einen historischen Höchststand geklettert. Scholz war als Kanzler für faire Mieten angetreten, ist aber Kanzler für steigende Mieten geworden.” Sie kritisierte die Bilanz der Regierung als “katastrophal” für Mieter und erneuerte die Forderung nach einem Mietendeckel.
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