(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Europäisches Parlament will Schutz vor Ankunft ermöglichen.
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, plädiert dafür, dass Menschen Schutz beantragen können, bevor sie europäischen Boden erreichen. Metsola betont, dass es ein Modell geben sollte, in dem Schutzbedürftige nicht erst das Mittelmeer überqueren und jahrelang auf die Genehmigung ihres Antrags warten müssen. Sie verweist dabei auf das UN-Flüchtlingswerk, das seit langem darauf drängt, dass Menschen die Möglichkeit haben sollten, Asyl zu beantragen, bevor sie nach Europa kommen. Metsola ist der Meinung, dass ein solches Modell Leben retten würde. Sie kritisiert jedoch, dass die EU-Mitgliedstaaten diese Idee ablehnen, da sie nicht dafür ausgestattet sind und ihre Botschaften keine Visa für den gesamten Schengenraum ausstellen können.
Sichere humanitäre Korridore und Blue Card als Lösungen
Metsola fordert, dass man sich wieder an einen Tisch setzt und über sichere humanitäre Korridore für schutzbedürftige Menschen spricht. Zudem schlägt sie vor, bei denjenigen, die keinen Schutz erhalten, zu prüfen, ob sie als Arbeitskräfte gebraucht werden und eine Blue Card erhalten könnten. Metsola betont, dass es wichtig ist, eine Vereinbarung zu haben, die die menschliche Würde respektiert und das Geschäft der Schleuser bekämpft, anstatt das Problem nur an die nordafrikanische Küste zu verlagern.
Europäisches Parlament prüft Partnerschaft mit Tunesien
Metsola äußert sich zurückhaltend zur gerade vereinbarten umfassenden Partnerschaft mit Tunesien. Einerseits bezeichnet sie sie als gute Grundlage, um die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Tunesien in Bezug auf Migration zu stärken. Andererseits betont sie, dass das Europäische Parlament die Vereinbarung genau prüfen werde. Ihr ist wichtig, dass eine solche Vereinbarung die menschliche Würde respektiert und das Geschäft der Schleuser bekämpft, anstatt nur das Problem an die nordafrikanische Küste zu verlagern.