(mit Material von dts) Arbeitgeberverband fordert späteres Renteneintrittsalter
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat ein späteres Renteneintrittsalter gefordert. Seiner Meinung nach könne man nicht auf ewig mit 67 Jahren in Rente gehen und schon gar nicht mit 63 Jahren. Die Rente mit 63 bezeichnete er als „Riesenfehler“, der den Fachkräftemangel dramatisch verschärfen werde.
Ausnahmen für körperlich harte Tätigkeiten
Wolf schlug jedoch auch Ausnahmen von einem höheren Renteneintrittsalter vor. „Wer körperlich hart arbeitet, kann sicher nicht mit 70 Jahren in Rente gehen“, sagte er und betonte, dass man nicht auf Kosten der zukünftigen Generation leben könne. Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich lehnte der Gesamtmetall-Chef ab. Er hielt eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich für einen Riesenfehler, den man sich nicht leisten könne. Eine Vier-Tage-Woche könne man einführen, wenn an den vier Tagen mehr gearbeitet werde. Dafür müsse das antiquierte Arbeitszeitgesetz geändert werden, forderte Wolf.
Keine Tarifflucht bei Forderungen nach Vier-Tage-Woche erwartet
Sollten die Gewerkschaften an den Forderungen einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich festhalten, erwartet Wolf eine „massive Tarifflucht“. Die Gesetzespläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur elektronischen Arbeitszeiterfassung wies Wolf als „einfach unnötig“ zurück. Vertrauensarbeitszeit sei bei Arbeitnehmern sehr beliebt, ohnehin würden sich Mitarbeiter Freiheiten und „kein Korsett“ wünschen, so der Präsident des Arbeitgeberverbands.
Anpassungen von Ruhezeiten und Grenzen für tägliche Arbeitszeit
Um die Arbeitsbedingungen in Deutschland zu verbessern, sollten Ruhezeiten und Grenzen für die tägliche Arbeitszeit angepasst werden. Wolf schlug vor, die tägliche Höchstarbeitszeit zugunsten einer Wochenhöchstarbeitszeit abzuschaffen. „Wer der Meinung ist, dass er seine Arbeitszeit mit 12 Stunden am Tag in drei Tagen erledigt, soll das gerne tun“, sagte Wolf.