Jers, der renommierte Tätowierer aus Osnabrück, steht vor einer persönlichen Herausforderung, die ihn dazu bewegt hat, weit über die Welt der Tattoos und lustigen Social-Media-Inhalte, die ihn bekannt gemacht haben, hinauszublicken. Bei seiner Tochter Hailey wurde die seltene Stoffwechselerkrankung Mukopolysaccharidose Typ I (MPS) diagnostiziert, eine Krankheit, die unbehandelt tödlich enden kann. Trotz dieser harten Realität gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer für seine Familie – ein Stammzellenspender wurde gefunden. Außerdem gründet Jers einen Verein.
Jers hat sich nicht nur dazu entschlossen, gegen die Situation anzukämpfen, sondern auch, anderen Familien in ähnlichen Situationen Unterstützung zu bieten. Infolgedessen gründet er den Verein „we;ter“. Die Idee entstand nur zwei Tage nach der Diagnose, da er erkannte, dass er die Reichweite und die Möglichkeit hatte, die Krankheit öffentlich zu machen, um nicht nur seinem eigenen Kind zu helfen, sondern auch, um Bewusstsein zu schaffen und anderen Familien möglicherweise dasselbe Schicksal zu ersparen.
Weiteragieren. Weiterkämpfen.
Der Vereinsname „we;ter“ trägt ein Semikolon, das als Symbol dient, einen Satz zu beenden und sich dennoch dafür zu entscheiden, ihn weiterzuführen. Dies spiegelt die Entschlossenheit wider, trotz Widrigkeiten immer weiterzumachen. Jers erklärt: „Was mache ich? Weiter. Weiteragieren. Weiterkämpfen. Was kann man machen, wie kommt man da raus, wie kämpft man sich zurück ins Leben?“
Gemeinschaft aufbauen und kämpfen
Der Fokus des Vereins liegt auf dem Aufbau einer starken Gemeinschaft von Menschen, die entschlossen sind zu kämpfen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für diejenigen, die möglicherweise Motivation und Unterstützung benötigen. Der Verein plant, ein großes Netzwerk von Botschaftern zu schaffen, um gezielt Projekte zu unterstützen, sei es im Bereich MPS, DKMS oder anderen themenrelevanten Initiativen.
Die nächsten Schritte
Jers sagt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Resonanz auf die Vereinsgründung bereits jetzt überwältigend ist. Der Verein befinde sich derzeit in Gründung, und die nächsten Schritte umfassen Öffentlichkeitsarbeit, Interviews, Projektunterstützung sowie die Schaffung von Verbindungen zwischen Menschen, die in ähnlichen Lebenssituationen sind. „Die Leute mit einem Schicksalsschlag sollen sich abgeholt fühlen, weil wir uns in der Situation allein gefühlt haben“, erklärt der Osnabrücker.
Der Verein „we;ter“ verspricht, ein Licht der Hoffnung für Familien zu sein, die mit schweren Schicksalsschlägen konfrontiert sind, und will sich entschlossen dafür einsetzen, dass das Leben trotz allem weitergeht.