Gestern war das Jubeln in allen Fraktionen des Stadtrates mehr oder weniger groß, angesichts der neuen Pläne des Essener Einkaufscenter-Entwicklers mfi vorerst nur eine “kleine Lösung” für den Neumarkt zu planen. Lediglich CDU-Chef Brickwedde gießt ein wenig Wasser in den Wein der Freude. Er will laut NOZ auch zukünftig einer Erweiterung des Centers kritisch gegenüberstehen.
Ebenfalls heute berichtet die NOZ über den baldigen Baubeginn auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände. Es werden aber noch immer keine Mieter genannt, die dort schon kommendes Jahr einziehen könnten. Zur Erinnerung: über den Umzug von Peek & Cloppenburg weg vom Nikolaiort und auf das Woolworth-Gelände (I-love-OS berichtete) wird weiterhin verhalten spekuliert.
In Zeiten allzu großer Freude haben sich römische Feldherren von einem Sklaven begleiten lassen, der ihnen regelmässig ein „Memento moriendum esse!“ zuflüsterte um auch an zukünftige Niederlagen und den unausweichlichen Tod erinnert zu werden; im späteren Mönchslatein dann verkürzt zu „Memento mori“.
Ein besonderes „Memento mori“ lieferte die NOZ heute unfreiwillig auf der Titelseite ihrer Printausgabe: ein Agenturbeitrag über die wirtschaftlichen Probleme der Buchhandelskette Thalia – per Konzernbeschluss wird nun damit begonnen erste Läden zu schließen!
Das passt zu den von I-love-OS gestern veröffentlichten Prognosen der Studie zur Zukunft des Handels, die einen vollkommenen Rückzug des Buchhandels aus den Innenstädten voraussagt.
„Memento mori“ – schon bald könnten in der Großen Straße weitere ein oder zwei Großflächen zur Disposition stehen. Und sollte der Einzelhandel zukünftig auf breiter Front an Wachstumsgrenzen stoßen, wird jede Stadt froh sein über Quadratmeter die nicht am Markt sind!
HP