Unter Beteiligung von 17 Teilnehmenden aus Politik, Kirche, Vereinswesen, Einzelhandel, Schule und Verwaltung fand in diesen Tagen das erste Treffen und damit die Gründung der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Melle statt. Während dieser Veranstaltung wurden interessante Anfangsideen entwickelt, die als Nachweis für den Zertifizierungsprozess dienen können. Im Anschluss an das Treffen erfolgte die erforderliche Registrierung zur Kampagne Fairtrade-Town. Damit wurde nach dem Beschluss des Rates der Stadt Melle vom 13. März ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Zertifizierung zur Fairtrade-Town Melle gesetzt.
Ein Beitrag zu menschenwürdigeren Arbeitsbedingungen und gerechter Bezahlung
„Wir möchten mit dem Projekt Fairtrade-Town einen Beitrag leisten, um in den notleidenden Regionen dieser Welt einen Beitrag zu menschenwürdigeren Arbeitsbedingungen und zu einer gerechteren Bezahlung zu leisten“, sagte die Leiterin des Kultur- und Tourismusbüros der Stadt Melle, Astrid Voß, bei der Eröffnung des Treffens. Das sei gerade in dieser fragilen Zeit eine sinnvolle Aufgabe, „in der die Themen Gerechtigkeit, Sicherheit und Vertrauen in die Zukunft eine große Rolle spielen“.
Produkte, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeitsarbeit stehen im Zentrum
Im Anschluss an die offizielle Begrüßung durch Astrid Voß gab Sabrina Bieschke vom Kultur- und Tourismusbüro umfassende Erläuterungen zum Zertifizierungsprozess. Sie machte dabei deutlich, dass nach dem Ratsbeschluss und nach der Gründung der Steuerungsgruppe mit den Themenfeldern „Produkte“, „Zivilgesellschaft“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ drei weitere Kernpunkte auf den Weg gebracht werden müssen, um als Fairtrade-Town anerkannt zu werden.
Die Punkte Produkte, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeitsarbeit werden laut Sabrina Bieschke an der Einwohnerzahl gemessen. So benötigt die Stadt Melle insgesamt zehn Einzelhändler, die mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten, sowie fünf Gastronomiebetriebe die ebenfalls zwei Produkte aus fairem Handel anbieten oder fair gehandelte Produkte verarbeiten.
Beim Kriterium 4, der Zivilgesellschaft, muss die Stadt Melle, eine Schule, einen Verein und eine Kirchengemeinde nachweisen, die bei ihren Aktivitäten Produkte aus fairem Handel verwenden und Bildungs- beziehungsweise. Infoveranstaltungen zum fairen Handel umsetzen. Für das letzte Kriterium, der Öffentlichkeitsarbeit, müssen mindestens vier Artikel pro Jahr nachgewiesen werden, die das Thema Fairtrade in Melle darstellen.
Fairtrade-Aktivitäten in Melle
Schulen, Vereine, Einzelhändler und Gastronomiebetriebe dürfen sich gerne mit ihren schon bestehenden Fairtrade-Aktivitäten an das Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Melle wenden, Ansprechpartnerinnen sind Astrid Voß und Sabrina Bieschke.
Unterstützung beim Treffen der Steuerungsgruppe durch Silvia Hesse
Als externe Referentin begleitete Silvia Hesse von Fairtrade Deutschland das Treffen der Steuerungsgruppe. Sie hat unter anderem den Prozess Fairtrade-Town Hannover maßgeblich mitgestaltet und gilt als ausgewiesene Kennerin der Thematik. Insofern waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens der Steuerungsgruppe dankbar, von der Expertin wertvolle Anregungen und Vorschläge für den weiteren Prozess zu erhalten. Silvia Hesse ist Vorsitzende des Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e.V. und wurde für ihr vielfältiges bürgerschaftliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der nächste Termin der Steuerungsgruppe soll Mitte November stattfinden. Der genaue Termin wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben.