Sara Salem Teixeira, Aygül Hatunoğlu und Niko Zimmermann (von links) zeigen die von ihnen gebauten Nistkästen.
Der Eichenprozessionsspinner hat in den letzten Jahren für viel Ärger in Osnabrück gesorgt. Die Jugendberufshilfe hat der giftigen Raupe jetzt mit einer ungewöhnlichen Methode den Kampf angesagt.
Die Grundschule Widukindland hatte im vergangenen Frühjahr ein großes Problem: Der Eichenprozessionsspinner machte sich in den Bäumen des Schulhofs breit. Die giftigen Haare der Raupe können zu starken Hautreizungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Einige Kinder entwickelten starke Beschwerden und konnten den Unterricht zwischenzeitlich nicht besuchen, der gesamte Schulhof musste gesperrt werden. Damit sich die Schwierigkeiten in diesem Jahr nicht wiederholen, hängt das Zentrum für Jugendberufshilfe Nistkästen für Meisen auf dem Schulhof auf. Meisen sind die einzigen in der Region heimischen Vögel, die die Raupen des Prozessionsspinners auch dann fressen, wenn diese ihre giftigen Haare bereits ausgebildet haben. Die Nistkästen können also helfen, das Problem mit der Raupe einzudämmen. Martin Steinbrede, Leiter der Grundschule Widukindland, zeigt sich optimistisch: „Wir haben im letzten Jahr deutlich gemerkt, dass etwas passieren muss. Die Ansiedlung von Meisen ist eine vielversprechende und sympathische Idee, es wird sich zeigen, ob sich das Problem so in diesem Jahr lösen lässt.“
Berufsqualifikation und Gesundheitsschutz
Das Zentrum für Jugendberufshilfe unterstützt jungen Menschen dabei, sich für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu qualifizieren. Dazu unterhält es diverse Werkstätten in denen unter anderem Parkbänke, Spielgeräte und jetzt auch die Nistkästen gefertigt werden. Insgesamt bieten die in der Grundschule Widukindland aufgehängten Kästen Platz für zehn Nester, außerdem wurden sie von Aygül Hatunoğlu in liebevoller Handarbeit verziert. Boris Hündorf von der Jugendberufshilfe hält viel von dem Projekt: „Wir können einen Beitrag zum Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner leisten und gleichzeitig jungen Menschen den Weg auf den Arbeitsmarkt ebnen. Wir sind schon mit weiteren Schulen und Kindergärten in Kontakt und planen noch viel mehr Kästen aufzuhängen. Die Zeit drängt, da die Brutzeit bald beginnt.“