Über 80% der Deutschen nehmen laut einer Umfrage keine Verbesserung beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wahr. Drittgrößte Kritikpunkte sind das unzureichende Angebot, zu seltene Abfahrten sowie mangelnde Sicherheit auf Radwegen und für Fußgänger. Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg sind die Schlusslichter, während Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und NRW vergleichsweise gut abschneiden.
Unzufriedenheit mit ÖPNV und Sicherheit auf Radwegen
Die Studie des Forschungsinstituts Kantar, im Auftrag von Allianz pro Schiene, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Deutschem Verkehrssicherheitsrat durchgeführt, hat ergeben, dass vor allem zu seltene Abfahrten und das allgemeine Angebot des ÖPNV von mehr als einem Drittel der Befragten bemängelt werden. Nur 17% der Befragten haben innerhalb der letzten fünf Jahre eine Verbesserung festgestellt. Fast 70% spürten keinerlei Veränderungen und 15% sogar eine Verschlechterung.
Auch was die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger angeht, hat sich laut der Studie wenig verbessert. 27% der Befragten fühlen sich sogar weniger sicher als vor fünf Jahren. Mit der Infrastruktur für Radfahrer sind besonders die Menschen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland unzufrieden.
Kritik an der Politik
Dirk Flege, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kritisierte in seiner Stellungnahme die Politik: “Mehr als 80 Prozent der Menschen beklagen entweder Stillstand oder sogar eine Verschlechterung des ÖPNV-Angebots am eigenen Wohnort”, so Flege. “Die Antwort darauf kann unmöglich sein, das Deutschlandticket ständig infrage zu stellen. Die Politik muss das Ticket für die Zukunft sichern und gleichzeitig das Angebot spürbar verbessern.”
Flege betont weiter, dass die Menschen das Recht hätten, ihr Ticket im ganzen Land nutzen zu können. Gerade im ländlichen Raum gebe es hier allerdings erheblichen Nachholbedarf.
Forderungen an die Politik
Manfred Wirsch, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats, unterstrich die Wichtigkeit des ÖPNV für die Verkehrssicherheit und forderte mehr Engagement seitens der Politik. “Bus und Bahn sind für die Verkehrssicherheit das Fortbewegungsmittel der Wahl – im ÖPNV sind wir schon ganz nah an der Vision Zero”, sagte er. “Jedoch müssen die Menschen erst einmal zum Abfahrtsort gelangen. Wenn weniger als die Hälfte – nur 44 Prozent der Befragten – angibt, dass ihnen ausreichend sichere Fahrradwege zur Verfügung stehen, muss dringend nachgebessert werden.”
Die Umfrage bildet einen bundesweiten Einblick in die Meinungen der Verkehrsteilnehmer. Für den Untersuchungszeitraum September bis Oktober 2024 wurden mehr als 2.000 Personen über 14 Jahre im gesamten Bundesgebiet befragt.
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