Die zunehmende Gefahr durch den Einsatz von Drohnen zwingt Bundesländer zur Einrichtung von speziellen Einheiten zur Abwehr solcher Angriffe. Diesem Schritt gehen mehrere sicherheitsrelevante Vorfälle voraus, wie eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ ergeben hat.
Die Gefahr nimmt zu
In Reaktion auf eine gestiegene Bedrohung durch Drohnen haben mehrere Bundesländer Berichten zufolge spezielle Einsatztruppen in Auftrag gegeben. Laut „Welt am Sonntag“ haben Bundesländer wie Berlin und Sachsen bestätigt, dass sie derartige Schritte unternehmen. Auch das Innenministerium in Sachsen-Anhalt denkt über die Ausstattung mit neuer Technik nach.
Sicherheitsrelevante Vorfälle
Durch die weit verbreitete Nutzung von Drohnen besteht laut Bundeskriminalamt (BKA) eine „zunehmend ansteigende Gefährdung“. In den vergangenen zwei Jahren wurden allein in Berlin 200 sicherheitsrelevante Vorfälle registriert. Im Bundesland Sachsen gab es im zurückliegenden Jahr 30 Vorfälle, wobei auffällig viele Zwischenfälle an Flughäfen zu verzeichnen waren. Sachsen-Anhalt meldete 49 Vorkommnisse mit polizeilicher Relevanz und zieht die Anschaffung eigener Technik in Betracht.
Proaktive Abwehrmaßnahmen
Brandenburg, das bereits über Abwehrtechnik gegen Drohnen verfügt, hatte im letzten Jahr 120 Drohnenvorfälle zu verzeichnen. Auch andere Bundesländer wie Thüringen und Schleswig-Holstein haben eine erhebliche Anzahl von Drohnenvorfällen gemeldet, mit 80 bzw. 198 registrierten Vorfällen. Die Einheit zur Drohnenabwehr in Berlin soll zur Fußball-Europameisterschaft im Sommer voll einsatzbereit sein.
Mögliche terroristische Nutzung
Das BKA hebt in seiner Analyse hervor, dass Drohnen in den vergangenen Jahren „als vielseitig anwendbares technisches Hilfsmittel“ in der Planung, Durchführung und Auswertung von Operationen terroristischer Organisationen genutzt wurden und mittlerweile ein etabliertes Tatwerkzeug darstellen. Es warnt davor, dass Drohnen auch für Anschläge genutzt werden könnten und der breite zivile Einsatz solcher Geräte – einschließlich Aufklärungs-, Beobachtungs- und sogar bewaffnete Einsätze – im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dazu führen könnte, „das Fähigkeiten-Portfolio politisch motivierter Akteure zu erweitern“.
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