Menstruationsartikel (Symbolbild)
Das Jugendparlament fordert mehr Schutz und Unterstützung für junge Mädchen. Die entsprechende Beschlussvorlage machte dies deutlich und wurde dem Rat für eine Entscheidung vorgesetzt.
Mit einem Antrag machte das Jugendparlament verschiedene Vorschläge zur Umsetzung von mehr Schutz und Unterstützung junger Mädchen. Einer ist die kostenlose Bereitstellung von Menstruationsartikeln in Damentoiletten an weiterführenden Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit der Stadt Osnabrück. Dieser Vorschlag wurde am 5. Oktober von dem Rat einstimmig beschlossen, weshalb die Menstruationsartikel zukünftig für jedes Mädchen frei in den Schulen zur Verfügung stehen können. Die Fraktion „Die Linke“ stellte einen Änderungsantrag, der die Umsetzung weiterer Maßnahmen zum Schutz junger Mädchen forderte. Dieser ist allerdings abgelehnt worden.
Stärkung des Sicherheitsgefühls junger Mädchen
Das Jugendparlament will gegen die zunehmende Zahl sexueller Belästigungen gegenüber Minderjährigen in Osnabrück ankämpfen. Mit dem Antrag soll auf die Missstände aufmerksam gemacht und die erfolgreiche Umsetzung ermöglicht werden. Das Ziel ist, dass sich junge Mädchen in den Straßen Osnabrücks wohlfühlen und keine Angst vor möglichen Übergriffen oder Belästigungen haben müssen. Zudem hat das Jugendparlament eine Stärkung des sozialen Miteinanders im Sinn. Mit der Initiative sorgt es für Gerechtigkeit zwischen den Generationen sowie für Chancengleichheit.
Änderungsantrag gescheitert
Der von der Fraktion „Die Linke“ gestellte Änderungsantrag beinhaltete die Aufforderung zu einem Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten, der Verwaltung und dem Jugendparlament, bei dem über verschiedene weitere Vorschläge zu dem Thema geredet werden soll. Die Beschlussvorlage des Jugendparlaments reiche nicht aus, um eine wirkliche Änderung zu erhalten. In Schulen solle jährlich auf das Thema „Sexuelle Belästigung“ aufmerksam gemacht werden, außerdem seien Präventionskurse notwendig. Angebote für die Bereitstellung von Hilfe bei sexueller Belästigung müssen mehr Beachtung bekommen und besser vermittelt werden. Giesela Brandes-Steggewentz, Fraktionsvorsitzende der Partei „Die Linke“, betonte während einer Ansprache bei der Ratssitzung, dass die Sorgen der Jugend ernst genommen werden müssen. „Der Schutz von jungen Mädchen ist wichtig und darf nicht außer Acht gelassen werden. Dieser Änderungsantrag ist sehr relevant für die Schülerinnen und wir sind der Meinung, dass der Antrag des Jugendparlaments auf nicht genügend Punkte eingeht“, erklärt Brandes-Steggewentz. Vor allem durch die Corona-Pandemie habe die Gewalt Frauen und Mädchen gegenüber stark zugenommen.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Philipp M. Christ äußerte sich daraufhin kritisch zu dem Änderungsantrag: „Der Antrag der Fraktion „Die Linke“ sorgt nur für Umstände und politisiert das Vorhaben viel zu sehr. Der gesamte Prozess würde dadurch verlangsamt werden, am Ende käme dann vermutlich gar kein Ergebnis dabei raus. Dem Imput des Jugendparlaments muss also zugestimmt werden, damit es überhaupt endlich umgesetzt werden kann.“ So oder so würden weiterhin Gespräche geführt und die Umsetzung weiterer Vorschläge angegangen werden.