Die Absperrgitter am Schlosswall kommen weg – und erst einmal wieder drei Parkplätze hinzu. / Foto: Köster
Um den Radverkehr sicherer und attraktiver zu machen, hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) einer Reihe von Ad-hoc-Maßnahmen am Wallring zugestimmt. Dabei gehen rund 80 Pkw-Stellplätze verloren.
Die Verwaltung hat „sämtliche Parkstreifen, nebenliegende Radverkehrsanlagen und Fahrstreifen auf ihre Breiten entlang des Wallrings überprüft“, lautet es in der Beschlussvorlage. Dabei sei festgestellt worden, dass an kaum einem dieser Parkstreifen ausreichende Schutzzonen zur Vermeidung von sogenannten Dooring-Unfällen bestünden.
Um das zu beheben, hat der StUA einige Ad-hoc-Maßnahmen einstimmig beschlossen, die unter anderem den Wegfall von ca. 80 Parkplätzen zur Folge haben. Der Entfall von Stellplätzen sei laut Vorlage das letzte Mittel auf das zurückgegriffen werde. Ansonsten müsste ein Fahrstreifen zumindest teilweise entfallen. Und auch Stadtbaurat Frank Otte weiß, dass „sonst keine deutliche Verbesserung für den Radverkehr ermöglicht“ werden könne.
Das soll am Schlosswall passieren
Am Schlosswall im Abschnitt zwischen der Martinistraße und dem Schnatgang werden die derzeit aufgestellten Absperrgitter entfernt, durch die in der Vergangenheit drei Parkplätze weggefallen sind. Diese seien zu gefährlich. Dadurch werden an dieser Stelle zunächst drei Stellplätze wieder frei, die zumindest bis zur abschließenden Prüfung eines Hochbordradweges bestehen.
Im Wallabschnitt zwischen Schnatgang und Rehmstraße werden die Stellplätze durch Markierung in den Gehweg versetzt, um einen Sicherheitstrennstreifen einzurichten. Dabei ergäben sich für den Fußverkehr keine Einschränkungen. Zudem soll der Radvekehr im Abschnitt zwischen der Rehmstraße und der Schloßstraße in den Seitenbereich verlegt werden, wobei ein benutzungspflichtiger Radweg entsteht. Dazu werden ca. 26 Pkw-Stellplätze an diesem Teil des Schlosswalls umfunktioniert. Weitere acht Meter Parkfläche entfallen zudem an der Stelle, an der die Rehmstraße auf den Schlosswall trifft. Hier sollen Radbügel installiert werden, um sichtversperrendes Parken zu verhindern.
17 Parkplätze weniger am Goethering
Am Geothering entfallen aufgrund der Enge zum Radweg und der damit verbundenen Gefahr von Dooring-Unfälle ebenfalls Stellplätze ersatzlos. Auf der Ostseite des Rings handelt es sich um 13 Parkplätze, auf der Westseite sind es vier.
34 Stellplätze am Hasetorwall betroffen
Am Hasetorwall im Bereich zwischen der Einmündung Stüvestraße und dem Knotenpunkt Rissmüllerplatz soll in Fahrtrichtung Rissmüllerplatz der Kfz-Parkstreifen zu einem Radweg umgewandelt werden. Daher entfallen an diesem Wallabschnitt rund 34 Stellplätze.
Die Alternativvariante bei der, durch das Versetzen der Stellplätze in Richtung des Gehweges, 29 der 34 Stellplätze hätten beibehalten werden können, erhielt keinen Zuspruch im Ausschuss.
Ausschuss rechnet mit Anwohner-Diskussionen
Für die Anpassungen rund um den Wall ist keine Bürgerbefragung vorgesehen. Die Anwohner sollen lediglich über die wegfallenden Parkplätze informiert werden. Da die anliegenden Grundstücke recht großzügige Hinterhöfe hätten, rechne er damit, dass Anwohnerinnen und Anwohner dort parken könnten. Alternativ seien auch die Vitihof- und die Stadthausgarage in direkter Nähe. Otte sprach außerdem von möglichen sogenannten Quartiersgaragen, für die man bereits Pläne habe. Da der Stadtbaurat mit Einwänden der Anwohnerinnen und Anwohnern rechne, hoffe er auf ein „großes Votum“, das er bereits vom StUA erhielt. Jetzt fehlt nur noch die endgültige Zustimmung des Stadtrats am 8. November, um die Ad-hoc-Maßnahmen umzusetzen.