Bremen und das Saarland werden voraussichtlich mehr Geld aus dem Länderfinanzausgleich erhalten, während Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern Einbußen verzeichnen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Ifo-Instituts, basierend auf dem jüngst veröffentlichten Zensus 2022.
Mehr Geld für Bremen und das Saarland
Laut der Berechnung, die das Ifo-Institut am Donnerstag veröffentlichte, werden Bremen und das Saarland künftig mit deutlich mehr Geldern aus dem Länderfinanzausgleich rechnen können. Grund dafür ist eine nachträgliche Korrektur der Einwohnerzahlen dieser Länder in der diesjährigen Zensus-Erhebung. „Für Bremen betragen die zusätzlichen Einnahmen 242 Euro pro Einwohner; für das Saarland sind es 192 Euro pro Einwohner“, erläuterte Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden.
Verlierer des Länderfinanzausgleichs
Gegenüber den Gewinnern stehen einige Verlierer. „Die größten Verlierer sind Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das liegt daran, dass hier die Einwohnerzahlen besonders deutlich nach unten korrigiert wurden“, sagte Ragnitz. Die Hauptstadt erhält demnach pro Einwohner 129 Euro weniger, Hamburg verzeichnet ein Minus von 103 Euro pro Einwohner und Mecklenburg-Vorpommern von 107 Euro pro Einwohner.
Auswirkungen auf den Bund
„Verlierer ist schließlich auch der Bund, der nun 160 Millionen Euro mehr an Bundesergänzungszuweisungen zu zahlen hat. Angesichts der Größe des Bundeshaushalts fällt dieser Betrag allerdings dort kaum ins Gewicht“, so Ragnitz weiter.
In absoluten Zahlen steht Nordrhein-Westfalen wegen seiner hohen Bevölkerungszahl an der Spitze. Das Land dürfte fast 584 Millionen Euro mehr erhalten als bisher, gefolgt von Baden-Württemberg mit 220 Millionen Euro.
Die Basis der Berechnungen
Die Berechnungen basieren auf dem Zensus 2022, laut dem in Deutschland knapp 1,4 Millionen Menschen weniger lebten als bislang angenommen, das entspricht einem Rückgang von 1,6 Prozent. Zudem wurden die Daten des Bundesministeriums der Finanzen über die finanzausgleichsrelevanten Steuereinnahmen für das Jahr 2023 herangezogen.
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