Angesichts der steigenden Sterberate aufgrund des Alterungseffekts der Bevölkerung erfährt die deutsche Bestattungsbranche einen Aufschwung. Besonders bemerkenswert ist die wachsende Zahl der Menschen, die eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete.
Steigende Zahl von Auszubildenden im Bestattungshandwerk
Destatis veröffentlichte jüngst Daten, die zeigen, dass Ende 2023 insgesamt 860 Personen eine duale Ausbildung zur Bestattungsfachkraft absolvierten – die bisher höchste registrierte Zahl. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt von 390 Auszubildenden im Jahr 2013. Weibliche Auszubildende stellten 2023 bereits 57 Prozent des Personenkreises dar und überholten damit erstmals die männlichen Kollegen, deren Anteil bei 43 Prozent lag.
Zunehmende Nachfrage führt zu erhöhten Beschäftigtenzahlen und Umsätzen
Diese positive Entwicklung wird auch durch die gestiegenen Beschäftigtenzahlen und Umsätze in der Branche untermauert. Im Jahr 2022 waren rund 25.700 Personen in den 4.200 inländischen Handwerksunternehmen im Bestattungshandwerk tätig, was einem Anstieg von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die generierten nominalen Umsätze kletterten im selben Zeitraum von knapp 2,0 auf rund 2,3 Milliarden Euro.
Steigende Sterbefallzahlen und wachsende Kosten für Bestattungen
Die veränderte Altersstruktur und die damit verbundene Zunahme der Sterbefälle in Deutschland tragen dazu bei, dass die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und -fachkräften kontinuierlich steigt. Im Jahr 2023 wurden fast 1,03 Millionen Todesfälle registriert, ein Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zu zehn Jahren zuvor. Parallel dazu stiegen die Kosten für Bestattungen, mit einem Anstieg der Preise für Särge, Urnen und andere Bestattungsartikel um 5,8 Prozent und der Bestattungs- und Friedhofsgebühren um 5,4 Prozent im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz des steigenden Bedarfs und der höheren Kosten konnten nicht alle Hinterbliebenen diese tragen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 51,1 Millionen Euro für sogenannte Sozialbestattungen ausgegeben, 15,7 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor. Dies führte dazu, dass die Kosten für etwa 15.800 Empfänger wie Angehörige oder testamentarisch eingesetzte Erben, die zur Bestattung verpflichtet waren, von den Sozialhilfeträgern übernommen wurden.
Trotz der genannten Herausforderungen stellt die Bestattungsbranche auch eine bedeutende Einnahmequelle für die kommunalen Kassen dar. Im Jahr 2022 erzielten die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern Einnahmen von 918 Millionen Euro aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten im Friedhofs- und Bestattungswesen, was einen Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber 2021 darstellt.
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