Die anstehende Europawahl scheint für viele Deutsche von geringer Bedeutung zu sein, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des “Stern” nahelegt. Über die Hälfte der Befragten zeigt wenig bis gar kein Interesse an der Wahl, wobei sich politische Orientierung und Altersgruppe als relevante Faktoren für das Interessensniveau herauskristallisieren.
Parteipräferenz und Wahlinteresse
Nach der Umfrage äußern 48 Prozent der Befragten starkes oder sehr starkes Interesse an der Europawahl am 9. Juni. Demgegenüber stehen 52 Prozent, die weniger starkes oder gar kein Interesse daran haben. Ein bemerkenswertes Ergebnis zeigt sich in einem Vergleich der politischen Orientierung: 58 Prozent der selbstbeschriebenen linken Wähler interessieren sich für die Abstimmung, wobei sich dies speziell in den Anhängern der Grünen (70 Prozent) und der SPD (63 Prozent) widerspiegelt.
Im Gegensatz dazu haben selbstbeschriebene rechte Wähler zu 58 Prozent wenig oder kein Interesse an der Europawahl, was wiederum besonders auf AfD-Wähler (54 Prozent) und Anhänger des politischen Bündnisses von Sahra Wagenknecht (64 Prozent) zutrifft.
Wahlbeteiligung und Interesse
Die Frage, die für die Parteien nun im Raum steht, ist, ob das momentane Interesse der Wähler einen Einfluss auf die Wahlbeteiligung haben wird. Bei der Europawahl 2019 gab es einen Anstieg der Wahlbeteiligung um mehr als 13 Prozentpunkte auf 61,4 Prozent, wobei besonders junge Wähler einen überdurchschnittlichen Zuwachs verzeichneten.
Laut der Stern-Umfrage ist es jedoch unsicher, ob diese Mobilisierung wiederholt werden kann. Bei den 29-Jährigen oder Jüngeren haben lediglich 40 Prozent starkes oder sehr starkes Interesse an der Europawahl, während 60 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe kein oder wenig Interesse zeigen. Bei den über 60-jährigen Befragten liegt das Interesse dagegen über dem Durchschnitt, mit 53 Prozent, die starkes oder sehr starkes Interesse an der Abstimmung bekunden.
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