Theatervorplatz mit Baustelle /Foto: Obrock
In der kommenden Spielzeit 2021 /22 steht dem Theater Osnabrück eine große Veränderung bevor: Unter Leitung des neuen Intendanten Ulrich Mokrusch soll es eine Neuausrichtung des Theaters geben mit dem übergeordneten Motto “Transkulturell”.
“Es freut mich sehr, diese Spielzeit mit Ihnen gemeinsam zu eröffnen und alle Neuzugänge hier herzlich begrüßen zu dürfen. Für mich ist es das erste Jahr, deshalb blicke ich optimistisch auf die bevorstehende Saison”, beginnt Ulrich Mokrusch, der neue Intendant des Theaters Osnabrück, seine Begrüßungsrede. Nach einer Spielzeit voller coronabedingter Hürden im letzten Jahr, steht jetzt ein Neuanfang bevor mit einem vielseitigen Programm.
Transkulturelles Programm
“Mit den beiden Kernbegriffen “Transkulturell” und “Maßlos” möchten wir dem Theater eine Neuausrichtung geben. Wir möchten in Zukunft neu denken, uns neu herausfordern”, so Mokrusch. Unter dem Thema “Transkulturell” versteht sich, dass sich die uns bekannten kulturellen Identitäten auflösen und zum Teil einer Gesellschaft werden, die sich permanent verändert. Um dies im Programm aufzugreifen, gibt es künftig immer ein Partnerland des Theaters, welches einen gegenseitig Austausch der Kultur ermöglichen soll. In der kommenden Spielzeit wird es Syrien sein. Das Partnerland soll eine programmatische Bereicherung sein. Es wird beispielsweise ein neu interpretiertes Stück auf Grundlage des syrischen Autors Rafik Schami geben oder auch verschiedene Musiker, die einen Einblick in die syrische Kultur geben werden. “Diese Zusammenarbeit macht uns und unseren Spielplan reicher”, sagt Mokrusch.
Um das transkulturelle Programm zu erweitern, hat das Theater bei einer Kampagne der Jugendplattform TikTok teilgenommen zum Thema Diversität. Mit dem daraus gewonnenen Geld will das Theater einen Popup-Store eröffnen, um die deutsch-syrische Begegnung zu fördern.
Maßloses Theater
Durch die Länderpartnerschaft soll nicht nur eine programmatische Erweiterung ermöglicht werden, sondern auch die aktive Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger am Theater zu fördern. Das neue Motto “Maßlos” hat eine vielseitige Bedeutung. “Wir wollen als Theater maßlos im Erzählen sein, im Sprengen von Regeln. Wir wollen neue Erzählformen anwenden, zum Beispiel auch das Objekttheater”, so Mokrusch.
Gemeinsam das Theater neu definieren
“Für uns steht die gemeinsame Arbeit im Vordergrund. Wir als Leitung möchten an einem Strang ziehen mit den Künstlerinnen und Künstlern unseres Hauses, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern Osnabrücks”, erklärt Mokrusch. Die Gemeinsamkeit soll auch der Strand auf dem Theatervorplatz fördern. “Mit dem Beach soll das Theater anders erlebt werden. Es ist ein Begegnungsort, wo wir als Mitwirkende ins Gespräch kommen möchten mit unserem Publikum”, schließt Mokrusch ab.