Carsten Maschmeyer, Finanzunternehmer, stellt sich gegen die Kultur der Überstunden und betont, dass Arbeit mit zunehmender Stundenzahl nicht besser werde. Er spricht sich zudem für flexible Arbeitsmodelle wie die Vier-Tage-Woche und das Home-Office aus und kritisiert mangelnde Kinderbetreuungsangebote als eine Hauptursache für den Fachkräftemangel.
Maschmeyer über die Kultur der Überstunden
Der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer kritisiert die Kultur der Überstunden. Er sagte der „Süddeutschen Zeitung“: „Die Arbeit wird mit immer mehr Stunden nicht besser.“ Maschmeyer führte weiterhin aus, dass man früher von Montagsproduktion sprach, wenn ein Auto viele Fehler und Defekte hatte. Dies, ist er sich sicher, könne man auch als Überstundenproduktion ansehen. „Bei meinen Diktaten in der Schule stand auch oft drin: ‚Gegen Ende Flüchtigkeitsfehler‘.“, aus diesem Grund plädiert er für Ergebnisorientierung statt abgearbeiteter Stunden.
Flexibles Arbeiten und die Vier-Tage-Woche
Zu den aktuellen Debatten um flexible Arbeitsmodelle äußerte sich Maschmeyer ebenfalls. Er hielt entgegen jener Unternehmer und Manager, die sich gegen eine Vier-Tage-Woche und das Home-Office aussprechen. „Dreißig Jahre lang waren alle im Büro, auf einmal waren dann drei Jahre lang nicht mehr alle da. Und die 30 Jahre waren länger.“ Man sei nicht automatisch im Büro produktiver und könne sich auch im Großraumbüro gut verdrücken, im Gegenzug könne man zu Hause konzentrierter arbeiten.
Zugunsten der Vier-Tage-Woche
Maschmeyer betonte, dass ihm „eine Vier-Tage-Woche lieber als eine Null-Tage-Woche“ sei. Er hob hervor, dass es Beschäftigte in der Gastronomie gibt, die „vielleicht nicht fünf Tage in der Woche in einer heißen, stickigen Küche stehen“ wollen. Eine Vier-Tage-Woche könnte in solchen Fällen eine akzeptable Lösung sein.
Kinderbetreuungsangebote als Schlüsselthema
Zur Forderung nach mehr Kinderbetreuungsangeboten erklärte der Investor, dass die „schlechte Lage bei der Kinderbetreuung“ eine der Hauptursachen für den Fachkräftemangel sei. „Dass wir nicht genügend Ganztagsschulen haben und nicht ausreichend Kitas ist eines unserer größten Probleme.“, erinnert er. Er selbst wisse sehr gut, wie es sei, wenn es keine Betreuungsangebote gibt. „Meine Mutter war Schreibkraft, tagsüber nicht da und ich war ein Schlüsselkind. Ich hatte jeden Tag einen Schlüssel um den Hals hängen.“
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