Er fuhr nur einen Nachmittag durch den Osnabrücker Wissenschaftspark, da brachte der autonom fahrende elektrische Minibus „Hubi“ offensichtlich einen oder mehrere Täter gegen sich auf, die in der vergangenen Nacht die Haltestellenschilder und Hinweistafeln mit Farbe beschmierten.
Im Schutz der Dukelheit müssen die Hubi-Gegner die komplette Fahrstrecke abgegangen sein und haben dabei alle Schilder, die den Hintergrund des Forschungsprojekts erläutern, sowie die Haltestellenschilder, mit schwarzer Sprühfarbe eingedeckt.
Auch die Verkehrsschilder, die konventionell fahrende Verkehrsteilnehmer auf den fahrerlos agierenden Elektro-Shuttle hinweisen, wurden teilweise mit Farbe verschmiert.
Täter besprühten gezielt die Hubi-Schilder
Die teils vis-à-vis stehenden „normalen“ Haltestellenschilder für die alten Dieselbusse der Stadtwerke blieben unberührt, genau wie andere Verkehrsschilder, zum Beispiel auch die entlang der Teststrecke aufgestellten Parkverbotschilder.
Gerade die Parkverbote waren eigentlich die einzigen Schilder, wegen derer es im Vorfeld des bis kommenden Frühjahrs angesetzten Testbetriebs Nachfragen von Anwohnern gab, so Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer auf Nachfrage unserer Redaktion. „Nach unserer Feststellung halten sich Autofahrer (noch) nicht durchgängig daran. Ob und inwieweit dies mit den aktuellen Vorfällen zu tun hat, ist aber reine Spekulation“, so Hörmeyer.
Anwohner freuen sich über „Hubi“ in ihrer Nachbarschaft
Ein Bekennerschreiben oder Drohnungen gegen den Minibus „Hubi“ habe es nicht gegeben, so der Stadtwerke-Sprecher: „Bei uns ist nichts dergleichen eingegangen. Ganz im Gegenteil: Wir hatten bei der gestrigen Veranstaltung im Nachgang des Pressetermins durchweg positive Rückmeldungen von den anwesenden Anwohnern und Testnutzern“.
Busfahrer werden dringend gesucht
Dass die Schmierereien von Busfahrern kommen könnten, die um ihre Arbeitsplätze bangen, schließt Hörmeyer aus: „Die Kollegen aus dem Fahrbetrieb stehen dem Projekt ebenfalls positiv gegenüber – insbesondere, da es sich um eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV-Netzes handelt und nicht um eine (wie uns manchmal in der Öffentlichkeit vorgeworfen wird) Maßnahme, um Personalkosten zu sparen“.
Tatsächlich suchen die Stadtwerke sehr intensiv nach neuen Busfahrern, denn gerade für den Ausbau der Metrobus-Linien werden laufend Fahrer gesucht.
Auf den Fortlauf des Testbetriebs haben die beschmierten Schilder keine Auswirkungen, „Hubi“ kann natürlich weiterfahren, die beschmierte Schilder werden ausgetauscht“, so der Stadtwerke-Sprecher.
Vandalismus oder politische Straftat?
Wie die Angelegenheit bei der Polizei behandelt wird ist noch offen. Zum Zeitpunkt unserer Nachfrage bei der Polizeiinspektion lag dort noch keine Anzeige vor. Je nachdem wie die Angelegenheit dort betrachtet wird, kann sie als einfacher Vandalismus oder auch als Fall für den Staatsschutz bearbeitet werden.