Schauspielerin Martina Gedeck übt Kritik an ihrer Darstellung in frühen TV-Rollen, die sie als sexistisch und fragwürdig im Hinblick auf das Frauenbild betrachtet. Sie äußert sich offen über den damaligen Sexismus innerhalb der Fernsehlandschaft und betont, dass die Probleme noch immer vorhanden sind.
Gedecks Sicht auf frühe Rollen
Martina Gedeck, die mit rund 25 Jahren ihre Karriere begann, wirft einen kritischen Blick auf ihre Anfänge. „Ich habe mit etwa 25 Jahren angefangen zu drehen und immer, immer, immer war so ein kleiner erotischer Kick dabei. Wenn ich mir angucke, wie ich ausstaffiert war: der Lippenstift, die Haare – fürchterlich“, sagte sie im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe). Sie empfand sich selbst jedoch als gleichberechtigt und war sich nicht bewusst, dass sie oft als „kleines, sexy Überraschungsei“ präsentiert wurde.
Erinnerungen an fragwürdige Rollendarstellungen
Auf die Frage nach konkreten Rollen mit einem zweifelhaften Frauenbild erinnerte Gedeck sich an eine Vielzahl, insbesondere aus den 80er Jahren. Ein Beispiel war ihre Rolle als Praktikantin im Anwaltsbüro in „Liebling Kreuzberg“, stets im kurzen Rock und schwärmerisch auf Manfred Krug gerichtet. Über das Geschlechterbild hinter ihren Figuren sagte sie: „Ich weiß nur, dass es mir vollkommen egal war. Ich hatte kein Bewusstsein dafür, was wir transportieren. Gar keins. Ich wollte einfach nur spielen.“
Unterstützung von männlichen Kollegen
Trotz der sexistischen Strukturen des Fernsehens damals bekam sie Unterstützung von ihren männlichen Hauptdarstellern. Manfred Krug etwa gab ihr Ratschläge, wie sie sich für zukünftige Projekte positionieren könne. Einen besonderen Vorfall erwähnt sie mit Götz George, der wegen Gedecks sexistischer Darstellung wütend geworden war: „Im Film `Schulz und Schulz` habe ich Götz Georges Geliebte gespielt. Ich erinnere mich noch, wie ich aus der Maske kam. Götz ist zusammengebrochen. `Wie siehst du denn aus`, hat er gefragt – und dann die Maske zusammengeschissen: `Was habt ihr aus der denn Komisches zusammengebastelt? Mach die, wie sie vorher war`“, erinnerte sie sich.
Obwohl Gedeck glaubt, es habe seit den 80er und 90er Jahren Veränderungen gegeben, hält sie den Zeitgeist dieser Ära nicht für vollständig überwunden. „Es ist nicht vorbei“, betonte sie und zitierte einen Regisseur, der ihr unlängst sagte: „`Es soll ja Leute geben, die an Filme mit Frauen in der Hauptrolle glauben. Ich tu das nicht.`“
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