Die Standbetreiber des Wochenmarkts am Samstag neben dem Dom sollen für den Weihnachtsmarkt Platz machen. Doch nicht nur Standbesitzer und Verkäufer sind unzufrieden. Auch Besucher des Wochenmarkts sind verärgert.
Nach der schweren Zeit durch die Corona-Pandemie wird es für die Standbetreiber jetzt erneut anstrengend. Die Stände neben dem Dom müssen ab Samstag (19. November) umziehen. Wegen des Weihnachtsmarkts müssen einige Marktbeschicker ihre Bude links entlang das Pfarrhauses aufbauen. Für viele bedeutet das Umsatzverlust und Stress.
Mitarbeiterinnen von Annes Backstube sind verärgert: „Man fühlt sich abgeschoben.“ Für sie würde der Umzug nicht nur Umsatzeinbußen bedeuten, sondern auch mehr Aufwand. „Wir müssen eine Stunde eher hier sein, um an der neuen Stelle aufzubauen. Auch für unsere Chefin ist das doof, weil wir für die Stunde ja auch bezahlt werden wollen“, berichtet eine Mitarbeiterin. Für Fischhandel de Boer ist die Umstellung ebenfalls problematisch: „Wir brauchen Platz und da hinten wird es dann noch enger“, erklärt der Besitzer. „Es ist nicht genug Zeit, um Kunden davon zu erzählen.“
Viele Kunden und Besucher genauso aufgebracht
„Ich finde das nicht in Ordnung, weil die immer hier stehen“, sagt eine Kundin von Kaffeehaus Geist. „Die Bude stört doch nicht.“ Ein anderer Marktbesucher zeigt sich ebenfalls verärgert: „Ich finde es unverschämt, dass die Stadt da gar nicht mit den Ständen ins Gespräch geht.“ So klingen viele Meinungen der Kunden des Wochenmarkts. Für viele hier sei der Markt „Teil der Kultur“, weshalb sie die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehen können.
Viele Stammkunden zeigen sich dennoch solidarisch und wollen ihre Lieblingsstände unterstützen. „Wir kommen trotzdem“, meinen Kunden vom Kaffeehaus Geist. Doch einige Osnabrückerinnen und Osnabrücker, die nur ab und zu über den Markt stöbern, werden wohl eher seltener in der letzten Reihe kurz vor dem Priesterseminar vorbeischauen.