Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund plädiert für eine Einführung der Widerspruchslösung in Bezug auf die Organspende in Deutschland. Die Durchsetzung dieser Regelung könnte das Leben vieler Menschen verbessern, wie der Berufsverband in einer am vergangenen Sonntag veröffentlichten Erklärung betonte.
Struktur der Widerspruchslösung
Nach der vorgeschlagenen Widerspruchslösung wäre jeder volljährige Bürger grundsätzlich als möglicher Organ- oder Gewebespender in Betracht zu ziehen, es sei denn, er oder sie hätte zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. “Durch die Widerspruchslösung kann sich jeder einwilligungsfähige Bürger mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und damit, wie diese mit seinen individuellen Werten und Wünschen im Einklang steht“, wurde in einer Resolution festgehalten, die auf der 144. Hauptversammlung des Marburger Bundes verabschiedet wurde.
Notwendigkeit der Widerspruchslösung
Die Anzahl der Organspenden in Deutschland hat in den letzten Jahren stagniert. Da Deutschland Teil des Eurotransplant-Verbundes ist, müssen viele deutsche Patienten auf Organspenden aus anderen europäischen Ländern hoffen. Die Mitgliedsländer des Eurotransplant-Verbundes haben bereits die Widerspruchslösung als Grundlage für die Organspende umgesetzt. Die Einführung dieser Lösung in Deutschland würde also nicht nur zu einer Angleichung an die europäischen Standards führen, sondern könnte auch dazu beitragen, die Verfügbarkeit von gespendeten Organen für Patienten in Deutschland zu erhöhen.
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